Infrastruktur in Afghanistan verbessern: Shelter Now baut Brücke im Hindukusch
Udo Stolte: Nutzen für Menschen unmittelbar "erfahrbar" - Weitere Projekte geplant
Braunschweig (ots)
Das christliche Hilfswerk Shelter Now verstärkt sein Engagement bei der Verbesserung der Infrastruktur in Afghanistan. In der nördöstlichen Provinz Badakhshan wurde Anfang August ein erstes Brückenbau-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Die 16 Meter lange Stahlbeton-Konstruktion überwindet einen Fluss in einem Gebirgstal des Distriktes Koran Wa Munjan, einer extrem abgelegenen Region im Hindukusch. "Die neue Brücke schafft eine Straßenverbindung zwischen verschiedenen Dörfern und Tälern", erläutert der deutsche Shelter-Now-Direktor Udo Stolte (Braunschweig). "Sie ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern mehr Handel untereinander, aber auch mit anderen Regionen zu treiben."
Vor einem Jahr hatte ein Shelter-Now-Team aus der Provinzhauptstadt Faisabad mit den Bewohnern von Koran Wa Munjan über Entwicklungsprojekte beraten. Dabei stellte sich der Wunsch nach besseren Verbindungen über die Flüsse im Hindukusch-Gebirge als oberste Priorität heraus. Brücken müssen hier den Wassermassen standhalten, die zur Zeit der sommerlichen Schneeschmelze zu Tal strömen. Ein Ingenieur von Shelter Now übernahm die Planung der Brücke. "Beim Bau haben hunderte Männer aus den Dörfern jeweils mehrere Tage mitgearbeitet", so Direktor Stolte. Jetzt seien sie sehr stolz auf ihr Werk und fühlten sich als Eigentümer. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden in Höhe von rund 60.000 Euro. Bei der feierlichen Einweihung bezeichnete der Gouverneur des Distriktes Koran Wa Munjan die neue Brücke als "allererstes derartiges Projekt" in seinem Verwaltungsbezirk. Weil die Gegend so abgelegen sei, sei hier kaum eine Hilfsorganisation tätig.
"Wir wollen weitere Brücken bauen und freuen uns über gezielte Spenden", sagt Udo Stolte. Vor drei Monaten wurde eine für die Anbindung des gesamten Distriktes Koran Wa Munjan wichtige ältere Brücke durch Hochwasser zerstört. Shelter Now will eine hochwassersichere Behelfsbrücke errichten, denn der von den Behörden geplante Neubau werde nicht vor 2009 fertig. Stolte: "30.000 Euro werden für die Übergangslösung noch benötigt, die Bauarbeiten beginnen diese Woche."
Der Shelter-Now-Direktor wendet sich gegen Stimmen, die ein Ende des deutschen Engagements in Afghanistan verlangen: "Der Nutzen einer neuen Brücke ist im Wortsinne unmittelbar 'erfahrbar'. Solche und andere Projekte zeigen den Afghanen, dass die Welt sie nicht vergessen hat." Von seinem Zweigbüro in Faisabad aus betreut Shelter Now bereits mehrere andere Entwicklungsvorhaben im Norden des Landes. In der Stadt unterhält das Hilfswerk eine Schule für Englisch- und Computerkurse. In verschiedenen Dörfern soll den Einwohnern durch Anpflanzung von Obstbäumen eine Einkommensalternative zum Opiumanbau geschaffen werden. In den Bergregionen werden außerdem Trinkwasserprojekte realisiert.
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter dem Namen "Shelter Now International Pakistan" und seit 1988 in Afghanistan als "Shelter Now International Afghanistan" tätig. Der Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel bescheinigt.
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