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Kleinkredite für neue Schafe: Afghanisches Hirtenvolk sucht Weg aus der Not
Shelter Now hilft 300 Kuchi-Familien bei der Aufstockung ihrer Herden

Braunschweig (ots)

Seit über 3000 Jahren zieht das Volk der
Kuchis mit seinen Viehherden durch Afghanistan. Jetzt steht die 
traditionelle Lebensweise der Halbnomaden vor dem Aus, weil Krieg, 
Landminen und Dürre den Bestand an Schafen, Rindern und Kamelen 
drastisch dezimiert haben. Das internationale christliche Hilfswerk 
Shelter Now startet im Juni für 300 Kuchi-Familien ein Projekt zur 
Aufstockung ihrer Schafherden.
Mit Hilfe von Kleinkrediten erwerben zunächst 50 Familien Schafe 
und Böcke. Ein Schaf kostet umgerechnet 75 Euro. "Wenn sich die 
kleine Herde nach einem Jahr vergrößert hat, können die Kuchis durch 
den Verkauf von Schafen und ihrer Wolle das Geld zurückzahlen, das 
dann weiteren Familien geliehen wird", beschreibt der deutsche 
Shelter-Now-Direktor Udo Stolte (Braunschweig). Rund 80.000 Euro 
stellt die Hilfsorganisation für das auf drei Jahre angelegte Projekt
bereit. Es könne nun beginnen, nachdem zahlreiche Kuchis aus ihren 
Winterlagern bei Jalalabad in der Umgebung von Kabul eingetroffen 
seien, berichtet Stolte. Bereits im vergangenen Sommer hatte Shelter 
Now Kontakt zu den Nomaden aufgenommen und gemeinsam mit ihnen das 
Projekt konzipiert. Ein Komitee der Kuchis wählt die geeigneten 
Familien aus und ist verantwortlich dafür, dass die Kredite auch 
pünktlich zurückgezahlt werden. Ergänzt wird das Vorhaben durch 
Gesundheits- und Alphabetisierungs-Kurse, die vor allem den Frauen 
und Kindern zugute kommen.
Die etwa 1.600 Menschen in den drei Kuchi-Lagern bei Kabul haben 
einen langen, harten und entbehrungsreichen Winter hinter sich. Über 
die Hälfte der Familien braucht dringend neue Zelte; aufgrund 
privater Spenden konnte Shelter Now 120 Zelte bereitstellen. "Eine 
wichtige Unterstützung, doch wir möchten noch lieber nachhaltig 
helfen, damit die Menschen sich selbst versorgen können", 
unterstreicht Direktor Udo Stolte. Wenn die Viehherden wieder groß 
genug sind, können die Kuchis Zelte und anderen täglichen Bedarf aus 
eigenen Mitteln erwerben. Shelter Now sehe auch dieses Projekt als 
Teil der immer wieder angemahnten Wiederaufbauhilfe für Afghanistan, 
die unbedingt verstärkt werden müsse, so Stolte.
Zu den Stämmen der Kuchis zählen insgesamt 1,4 Millionen Menschen.
Im Sommer weiden ihre Herden in den Gebirgsregionen Afghanistans, im 
Winter wandern sie in tiefer gelegene Gebiete. Weil sie den Großteil 
des Viehbestandes verloren haben, sind viele der Nomaden gezwungen, 
ihre Kultur aufzugeben und sich als Tagelöhner in den Städten zu 
verdingen. Die Kuchi-Minderheit ist unter den Afghanen nicht sehr 
angesehen und lebt isoliert von der übrigen Bevölkerung. Bislang 
arbeiten nur wenige Hilfsorganisationen mit dem Hirtenvolk.
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit 
Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter
dem Namen "Shelter Now International Pakistan" und seit 1988 in 
Afghanistan als "Shelter Now International Afghanistan" tätig. Der 
Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany 
e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen 
Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene 
Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche 
Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel 
bescheinigt.
Spendenkonto:
Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ 250 500 00

Pressekontakt:

Shelter Now Germany e.V, Am Alten Bahnhof 15, 38122 Braunschweig
Mobiltelefon 0173/2053178, Telefax: 0531/88 53 95 9, info@shelter.de,
www.shelter.de

Original-Content von: Shelter Now Germany e.V., übermittelt durch news aktuell

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