Mittelbayerische Zeitung: Ein Streit, der vieles bloßlegt Kommentar zur Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
Regensburg (ots)
Es gibt eine Wahl und man hat eine (Aus-)wahl: In Teilen der CSU scheint dies bis heute nicht das Normalste der Welt. Anders lässt sich die Aufregung um zwei statt einem Kandidaten für den BLM-Vorsitz nicht erklären. Der Streit ums Amt - er hat allerdings so Einiges ans Tageslicht gebracht. Erstens: Das dünne Nervenkostüm der schwarz-gelben Koalition. Sogar die Weihnachtsfeier des Kabinetts stand auf dem Spiel, weil die Gegenkandidatin mit Hilfe der FDP gekürt worden war. Zweitens: Das überhöhte Gehalt des BLM-Präsidenten. Selbst der Ministerpräsidenten verdient weniger. Gut, dass das Salär nun deutlich reduziert wurde, auch wenn es mit 220 000 Euro weiter üppig ist. Drittens: Das Hauen und Stechen auf dem politischen Parkett: Dem aus Sicht der Opposition vermeintlich völlig ungeeigneten Minister Siegfried Schneider wurde Gabriele Goderbauer-Marchner als "weiblicher Joachim Gauck der bayerischen Medienpolitik" (O-Ton SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher) gegenübergestellt. Bei allem Können der Kandidatin: Geht's nicht eine Nummer kleiner? Zumal bekannt ist, dass zumindest für die FDP die frühere Geschäftsführerin des Bayerischen Journalistenverbandes, Frauke Ancker, erste Wahl gewesen wäre. Und ist es ein Zufall, dass für das Himmelfahrtskommando, bei dem die Niederlage vorprogrammiert war, am Ende eine CSU-Frau ins Rennen geschickt wurde?
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