Mittelbayerische Zeitung: Mehr Kreativität! Kommentar zur Pflegereform
Regensburg (ots)
Die Probleme in der Pflege sind erdrückend. Ja. Und es muss schnell gehen. Deswegen hätte Daniel Bahr aber nicht gleich bei seinem ersten Auftritt als Bundesgesundheitsminister kapitulieren müssen. Das, was der 34-Jährige gestern von sich gab, war mehr als enttäuschend: Aussagen wie "Ja, 2011 ist das Jahr der Pflege" oder "Im Mittelpunkt stehen die Familien" sind zwar richtig, zeugen aber nicht von einer besonders ausgeprägten Kompetenz oder Motivation des "Neuen". Dabei war Bahr bis dato Parlamentarischer Staatssekretär im Gesundheitsministerium. Und die Probleme in der Pflege sind längst bekannt. Klar hat Daniel Bahr nur begrenzte Ressourcen, weshalb er sich auch auf die Familien, sprich, auf Angehörige als kostengünstige Betreuer von Pflegebedürftigen konzentriert. Will der neue Minister aber eine Reform hervorbringen - und eine solche ist bitternötig - muss er sich ein bisschen mehr einfallen lassen. Zum Beispiel, wie die Finanzierung sichergestellt werden kann. Vorschläge gibt es genug. Jetzt muss er nur noch über seinen parteipolitischen Schatten springen.
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