Mittelbayerische Zeitung: Zu den von der EU-Kommission bekanntgegebenen Konditionen für ihr Emissionshandelssystem
Regensburg (ots)
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard machte am Montag eine klare Ansage: Nach Stromerzeugern und Industrie wird die Europäische Union nun erstmals auch die Luftfahrtbranche bei der Verrechnung von Klimasünden zur Verantwortung ziehen - egal ob man sich international einig sei oder nicht. Schließlich stammten rund zehn Prozent der durch das EU-Emissionshandelssystem abgedeckten Treibhausgasemissionen aus dem Luftverkehr - Trend steigend, wenn nicht etwas passiert. Dass sie gar nicht mitziehen wollen, zeigen Airlines aus den USA, die vor dem Europäischen Gerichtshof klagen, und weitere Länder wie China und Indien, die sich weigern, Klimaschutz nach europäischen Maßstäben zu betreiben. Indien lädt andere Kritikerstaaten zu einem Treffen Ende dieser Woche ein, heißt es in Brüssel, um über das EU-Emissionssystem zu beratschlagen. Die Kommission gibt sich beim Pressegespräch gelassen und hofft auf einen Austausch über Klimaziele und Zuspruch. Kritische Stimmen wähnen jedoch einen Schulterschluss gegen das europäische Emissionskonzept. An dieser Stelle wäre es angebracht sich gerade in diese Gespräche der Außenseiter einzuklinken, statt nur darauf zu hoffen, dass sie schon ein Einsehen haben werden. Jetzt gilt es die gute Idee hinter dem Emissionshandel und hinter dem EU-Projekt zu vertreten und die Weltgemeinschaft dafür zu gewinnen. Der EU-Emissionshandel wird als Pilot für ein globales Zertifikatesystem gehandelt. Doch die Widerstände sprechen für sich. Jetzt ist auch Diplomatie gefragt, denn Klimaschutz funktioniert nicht im Alleingang. Im schlimmsten Fall sorgt der nämlich für längere Flüge um Europa herum mit noch mehr Treibhausgas.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell