Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Sparzinsen von Roman Hiendlmaier
Regensburg (ots)
Keine Frage, Geldanlage ist schwierig geworden. Aktien, Renten, Immobilien, Rohstoffe - alle Anlageklassen unterliegen einer gewissen Absturzgefahr - sogar dem "sicheren Hafen" Gold droht die Flutung wegen eines unübersehbaren Spekulations-Aufschlags. Was die Geld-Branche nicht daran hindert, in die Vollen zu gehen: Von der Mailbox bis zum Briefkasten, vom Regenwald bis zu Rotweinen reicht die Spanne, innerhalb der sich die Anlageangebote stapeln. Was nicht heißen soll, dass jede Offerte über zwei Prozent Bauernfängerei ist. Klar ist nach den Desastern bei CitiBank, Kaupthing, Lehman & Co. aber auch, dass bei Geldanlagen nichts umsonst ist, schon gar nicht die Rendite. Zinsen sind immer ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass das Anlagekapital flöten gehen kann. Und die Verantwortung für die Geldanlage liegt zuerst beim Kunden - Einlagensicherungsfonds hin, Beraterprotokoll her. So mag das Angebot der Bank von nebenan schlechter sein als das ausländischer oder reiner Online-Institute. Dafür aber ist hier auch die Chance geringer, dass die Sparer zu denen gehören, die die Branche "Leos" nennt: "Leicht erreichbare Opfer", auf die so manche der viel beworbenen Angebote zielen.
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