Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Kleineres Übel
Regensburg (ots)
Wenn ein Banker Millionen in ein Investment pumpt, das auf Jahre hinaus keinen Ertrag abwirft, könnte man an seiner Kompetenz zweifeln. Und so wundert man sich auf den ersten Blick über die Bereitwilligkeit der Sparkassenchefs, schon wieder einen Obolus für die wackelnde Bayerische Landesbank abzugeben - obwohl man bereits Millionen abschreiben musste und am Desaster der Landesbank keinerlei Schuld trägt. Auf den zweiten Blick wird schnell klar, dass die bis zu 1,8 Milliarden Euro das wesentlich kleinere Übel gegenüber der Maximalforderung der EU-Kommission sind, die Staatshilfen für Sparkassen schlicht als Wettbewerbsverzerrung sieht. Die Bayerische Staatsregierung hat den Deal mit Brüssel im Bewusstsein der drohenden Gefahr eifrig ausgehandelt. Denn nichts wäre fataler, wenn "die Bank des kleinen Mannes" in kommenden Wahlkampfzeiten für die Fehler von Münchener Politikern bezahlen müsste. Autor: Reinhold Willfurth
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