Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Verkehrsunfällen an "wilden" Bahnübergängen
Regensburg (ots)
Bildungslücke
Autos werden auch immer leiser. Wer aber am Rande einer Bahntrasse spazierengeht, ist immer wieder erstaunt darüber, wie spät man einen heranbrausenden Zug hört. Was Bahnreisende als Zuwachs an Komfort empfinden, kann sich tödlich für den auswirken, der sich auf der Suche nach der Abkürzung auf die verführerisch schmale Bahntrasse wagt. Die Region ist durchzogen von illegalen Schleichwegen jenseits der Bahnübergänge. Doch nicht einmal vorbildlich abgesicherte Übergänge sind vor fahrlässigen Zeitgenossen sicher. Die Bundespolizei ist mit ihrem Latein am Ende. Man sollte sie nicht mit dem Problem alleinlassen. Verkehrserziehung ist eigentlich Sache der Eltern. Weil das Elternhaus aber leider nicht überall Garant dafür ist, muss die Schule einspringen. Was den Straßenverkehr angeht, tut sie das seit Jahren mit großem Erfolg. Schulwegunfälle sind deshalb eine Seltenheit geworden. Es bleibt nichts anderes übrig, jetzt auch flächendeckend Kurse über das richtige Verhalten an Bahntrassen einzuführen. Auf das Vorbild der Erwachsenen jedenfalls ist offenbar kein Verlass.
von Reinhold Willfurth, MZ
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