Mittelbayerische Zeitung: Heilsbringer im Paradies Kommentar zu Pep Guardiola
Regensburg (ots)
Es geht also immer noch eine Nummer größer. Als Jürgen Klinsmann 2008 seinen Job beim FC Bayern antrat, war der mediale Rummel im Vorfeld gewaltig, ja schien kaum mehr zu toppen zu sein. Die Vorstellung von Pep Guardiola geriet nun zu einem Ereignis, das den Amtsantritt des ehemaligen Bundestrainers glatt in den Schatten stellt. Über sechs Monate hatte sich eine fiebrige Erwartung aufgebaut, die der Katalane mit seinem eisernen Schweigen im selbst gewählten New Yorker Exil nur noch befeuerte. Der erste Eindruck: Guardiola geht seine durchaus diffizile Aufgabe mit einer gesunden Mischung aus Selbstbewusstsein und Demut an, er sammelte am Montag erste Sympathiepunkte. Von diesen wird er eventuell noch zehren müssen, denn bei Lichte besehen betritt hier ein Heilsbringer das Paradies. Maximalen Erfolg lediglich konservieren zu können, ist eine undankbare Herausforderung - fürs chronisch hyperventilierende Umfeld des Münchner Renommiervereins gilt dies allemal. Guardiola scheint sich eine Politik der ruhigen Hand verordnet zu haben. Radikale Umbrüche sind nicht zu erwarten, eher eine behutsame Weiterentwicklung. Damit dürfte er richtig liegen. Zur Erinnerung: Klinsmann scheiterte damals auch an seinem Aktionismus.
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