Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Zukunft des Lehramts: Aufwachen, bitte! Von Pascal Durain
Regensburg (ots)
Egal, ob ein Anstieg von 520 Prozent der Lehrerarbeitslosigkeit im Sommer nur ein rein statistisches Phänomen ist, oder ob dahinter knallhartes Kalkül der Bundesländer steckt, um Kosten zu sparen: Die Situation, in der sich viele junge Pädagogen befinden, unterscheidet sich eben kaum noch von der anderer Hochschulabsolventen, die sich von einem zum anderen befristeten Job hangeln und oft nicht wissen, wie es weitergehen soll. Dass diese Entwicklung nun auch im öffentlichen Dienst Einzug erhält, der eigentlich als Vorbild vorangehen sollte, muss man nicht gutheißen - aber warum sollten Lehrer unbedingt anders behandelt werden müssen als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft? Die Regeln, die der Freistaat vorgibt, sind klar: Wer in den Staatsdienst will, muss gute Noten haben - wer schlechter abgeschnitten hat, kommt auf die Warteliste. In welchem Unternehmen gibt es solche Zustände? In keinem. Und kaum ein Unternehmen kann heutzutage noch so ein Überangebot an hoch qualifizierten und motivierten Bewerbern vorweisen. Zum Glück. Natürlich brauchen auch junge Lehrer eine Perspektive und Sicherheit - aber die brauchen andere junge Menschen auch: Allerdings können die nur sich selbst in die Pflicht nehmen - und nicht den Staat.
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