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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Hanna Vauchelle zu EU/strengere Kontrollen für Medizinprodukte

Regensburg (ots)

Es prangt auf jedem Toaster und auf jedem Fön: das CE-Zeichen. Was für Alltagsgegenstände tauglich sein mag, wird jedoch den Ansprüchen von Brustimplantaten oder Hüftprothesen nicht gerecht. Schließlich belegt das Siegel lediglich die technische Funktionstauglichkeit. Umso bedauerlicher ist es, dass die EU trotzdem verbissen daran festhält. Dabei hätte sich hier die Chance für echte Verbesserungen geboten. Die jetzigen Vorschläge können das nicht leisten. Unternehmen, die ein neues Medikament auf den europäischen Markt bringen wollen, kommen an der EU-Arzneimittelbehörde nicht vorbei. Hersteller von Medizinprodukten hingegen können es sich aussuchen, bei welcher der 80 europäischen Prüfstellen sie sich ihre Zulassung für die gesamte EU abholen. An dieser patientenunfreundlichen Praxis wird sich durch die heute abgestimmte Gesetzesvorlage wenig ändern. Zwar müssen sich TÜV und Co. künftig selbst kontrollieren lassen. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass die Zulassungsstandards lasch bleiben. Eine gemeinsame europäische Zulassungsstelle hat die Hersteller-Lobby zu verhindern gewusst. Ob Implantate oder Herzschrittmacher: Die Patienten bleiben weiterhin die Versuchskaninchen für eine gesamte Branche. Dass es auch anders geht, zeigt der Blick über den Atlantik. In den USA wacht die Arzneimittelbehörde FDA sowohl über die Zulassung von Medikamenten als auch von Medizinprodukten. Von so viel Sicherheit können europäische Patienten weiterhin nur träumen.

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