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Mittelbayerische Zeitung: Markenkern

Regensburg (ots)

Von Christine Schröpf

Viele offene Fragen, wenig Antworten. Trotzdem ist die BayernSPD mit der Debatte über die Digitalisierung der Arbeitswelt auf einem guten Weg. Die Partei hat endlich ein Thema gefunden, das tatsächlich alle Menschen in Zukunft berühren wird - und zwar weit stärker, als es sich heute vorausahnen lässt. Wenn es die SPD geschickt anstellt, gewinnt sie auf einem Sektor neues Profil, der immer zu ihrem Markenkern zählte, bis das klassische Klientel der Arbeiter immer kleiner wurde. Wirtschaft und Gewerkschaft sind in zentralen Punkten in Frontstellung. Die SPD muss den goldenen Mittelweg vertreten. Bei der Digitalisierung der Gesellschaft haben alte Schwarz-Weiß-Muster ausgedient. Eine globalisierte Welt mit Geschäften in diversen Zeitzonen verträgt keine zementierten elfstündigen Ruhepausen. Vor allem weil viele Beschäftigten das selbst so nicht wollen. Trotzdem braucht es ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Digitalisierung zwar neue Freiheiten bringt und die Welt öffnet, sie aber auch klein macht, wenn sich das Leben nur noch digital abspielt. Flexible Leitlinien sind die Antwort. Die Eigenverantwortung der Beschäftigten wird dennoch groß wie nie. Jeder muss für sich selbst ausloten, wann für ihn der Nutzen der Digitalisierung endet und die Nachteile überhandnehmen.

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