Mittelbayerische Zeitung: Sorgfalt ist gefragt
Kommentar zu möglichen Cyber-Angriffen vor der Bundestagswahl
Regensburg (ots)
April, April! Ja, auch ich bin heuer am 1. April auf Fakenews hereingefallen. Sollte also genau hinschauen und -hören, wenn ich spannende neue Nachrichten vor mir auf dem Bildschirm angezeigt bekomme. Doch heute reden wir nicht von schnöden Aprilscherzen, sondern von ernster Wahlbeeinflussung, die unsere Demokratie ins Wanken bringen kann. Täglich stoßen wir in unseren Social-Media-Kanälen auf Inhalte, die unseren Blick auf die Welt beeinflussen. Was hat Donald Trump heute Nacht getwittert? Welche Schlagzeilen teilt der Nachbar, der hofft, dass Angela Merkel bald abgelöst wird, weil er glaubt, dass sie ja an seinen Problemchen schuld sei? Welche Inhalte spült mir Facebook in die Timeline, weil ein Algorithmus herausgefunden haben will, dass mich genau diese Inhalte interessieren? Wir reagieren auf das, was wir sehen, kommentieren und teilen die Nachrichten mitunter, damit unsere Freunde davon erfahren - tragen die Botschaften also weiter. Und genau deshalb ist es wichtig, genau hinzusehen. Wer hat die Nachricht veröffentlicht? Welche Quellen wurden zitiert? Sind die diese wirklich glaubwürdig? Und hier geht vor allem auch ein Auftrag an uns als Medienhaus. Wir verarbeiten täglich unzählige Informationen und Nachrichten. Dabei müssen wir mit außerordentlicher Vorsicht vorgehen, genau hinschauen. Damit wir nicht auf gefälschte Inhalte hereinfallen. Wir dürfen unseren Lesern keinen Bären aufbinden. Deshalb arbeiten wir mit Sorgfalt, verifizieren Quellen und prüfen Fotos und Videos, die uns zugespielt werden, auf ihren Wahrheitsgehalt. Das kostet oft Zeit, aber: Das sind wir uns allen schuldig.
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