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Handeln und regulieren: Politik sendet Appell beim Thema Lootboxen

Handeln und regulieren: Politik sendet Appell beim Thema Lootboxen
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Das Problem der glücksspielähnlichen Elemente in Computerspielen möglichst schnell anpacken –dieser einhellige Appell geht von der Expertenanhörung Jugendschutz in digitalen Spielen in Berlin aus. Schirmherrin Dorothee Feller, Schul- und Bildungsministerin NRW, bezeichnete den Kinder- und Jugendmedienschutz bei der von WestLotto organisierten Veranstaltung in einem digitalen Gruß als Gemeinschaftsaufgabe. Von „besorgniserregenden Entwicklungen und problematischem Medienkonsum“ sprach Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter des Bundes. Neue Regeln brauche es aus seiner Sicht beim Thema Lootboxen nicht zwingend. „Wir müssen endlich beginnen, geltendes Recht für Spielende konsequent anzuwenden.“ Zugleich wünsche er sich eine Debatte auch von Seiten derjenigen, die Lootboxen anbieten.

Die Politik in die Pflicht nahm der Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling, Berichterstatter Games der CDU/CSU-Fraktion: „Aufgabe der Politik ist es, Probleme zu lösen – und Lootboxen sind ein Problem. Wir benötigen eine Regulatorik, um den Kinder- und Jugendschutz zu gewährleisten.“ Anna Kassautzki (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Digitalausschusses, warb für einen differenzierten Blick auf Computersiele und Lootboxen und verwies darauf, dass auch Gamerinnen und Gamer selbst die mit Lootboxen verbundene Spielkultur häufig ablehnen. „Wir dürfen nicht alles verteufeln, aber wir müssen die Gefahren erkennen“, so Kassautzki.

Weitere Forschung unabdingbar

Nach einhelliger Expertenmeinung haben Kinder und Jugendliche, die bereits frühzeitig mit Gambling in Kontakt kommen, eine größere Gefahr, später als Erwachsene problematisches Glücksspielverhalten zu entwickeln. Auf diese Problematik weist WestLotto seit Jahren hin, setzt sich deshalb für eine angemessene Regulierung ein und legte zuletzt einen ersten Regulierungsvorschlag vor. „Als Anbieter von Glücksspielen sind wir spätestens dann gefordert, wenn die Jugendlichen erwachsen sind und sich mit Glücksspielen beschäftigen dürfen. Deshalb setzt unsere Strategie für verantwortungsvolles Spiel unter Einbeziehung der Wissenschaft bereits bei Jugendlichen an, um diese rechtzeitig in Sachen Prävention zu erreichen“, sagte WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter in seiner Eröffnungsrede vor rund 200 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Praxis in der NRW-Landesvertretung in Berlin sowie im Stream.

Dass Regeln und deren Durchsetzung zeitnah notwendig sind, zeigten auch die eindrücklichen Einblicke in Praxis und Forschung durch die Expertinnen und Experten. Deutlich wurde: Kinder und Jugendliche wachsen mit glücksspielähnlichen Elementen und Lootboxen zwar auf – lernen aber den richtigen Umgang damit nicht. „Sie können die Abos und Monetarisierungsphänomene gar nicht einordnen. Auch Eltern haben nicht Überblick, was dort eigentlich passiert“, erklärte Linda Scholz von der Fachstelle Jugendmedienkultur NRW. Dafür, die Monetarisierungsphänomene ganzheitlich und nicht am Einzelfall zu betrachten, warb Thomas Salzmann, stellvertretender Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ). Auf die unübersichtliche Vermischung von Gaming und Gambling, also Glücksspielen, verwies auch Theologe Max Tretter von der Universität Erlangen in seinem Vortrag.

Unter anderem Suchtforscher Prof. Gerhard Bühringer (TU Dresden) warb neben konkreten Regeln eindringlich für weitere Forschung im Bereich Lootboxen. Von einem momentan großen Interesse an technischen Jugendmedienschutz-Instrumenten berichtete Lorenzo von Petersdorf, stellvertretender Geschäftsführer der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Er betonte zugleich die Wichtigkeit, Einzelfallabwägungen zu treffen und nicht unverhältnismäßig stark einzugreifen. Die Regulierungsoptionen im Gesetz wog Jurist Robin Anstötz vom Institut GLÜG in seinem Beitrag ab und zeigte die Zuständigkeit des Bundes auf. Wie aktuell das Thema ist, zeigten laut Anstötz auch die Dringlichkeitsanträge aus der Bremischen Bürgerschaft für ein Verbot bzw. klare Regulierungen.

Weitere Infos zur Expertenanhörung im WestLotto-Newsroom .

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