Internationaler Mädchentag, 11. Oktober
Covid-19 verschlechtert Chancen für Flüchtlingsmädchen
Bonn (ots)
Anlässlich des Internationalen Mädchentages (11. Okt.) weist die UNO-Flüchtlingshilfe auf die Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen hin, denen geflüchtete Mädchen in vielen Ländern ausgesetzt sind: darunter Gewalt, Ausbeutung, Menschenhandel, Zwangsprostitution und -heirat.
Auch beim Zugang zum Schulunterricht und zur beruflichen Bildung sind Mädchen massiv benachteiligt. Derzeit können die Hälfte der Flüchtlingskinder weltweit nicht in die Schule gehen. Dabei ist vor allem die Lage für die Flüchtlingsmädchen besorgniserregend, die durch die Corona-Pandemie weiter verschärft wird. Bereits jetzt haben sie deutlich weniger Zugang zu Bildung als Jungen.
Bei der weiterführenden Bildung wird diese Diskrepanz noch deutlicher: Die Wahrscheinlichkeit, dass Flüchtlingsmädchen die Sekundarstufe besuchen, ist nur noch halb so hoch. Aufgrund der von COVID-19 erfolgten Schulschließungen besteht besonders in den Ländern, wo die Beteiligung von Flüchtlingsmädchen in der Sekundarstufe bereits unter zehn Prozent lag, die Gefahr, dass sie die Schule für immer abbrechen.
"Diesen gefährlichen Entwicklungen müssen wir entgegenwirken. Flüchtlingsmädchen haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Mädchen und Frauen haben eine Schlüsselrolle für eine funktionierende Gemeinschaft, für die Gleichberechtigung und Bildung unerlässliche Voraussetzungen sind. Doch die Möglichkeiten hierfür werden ihnen häufig verwehrt", kommentiert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).
Durch Corona droht vieles in der Flüchtlingshilfe Erreichte wieder zurückgeworfen zu werden. Das gilt sowohl für die Bildung insbesondere von Flüchtlingsmädchen als auch für soziale Dienste, Schutz und Sicherheit. Die sich durch den Virus verändernden Gesellschaften, die eingeschränkte Mobilität und Quarantäne-Maßnahmen gefährden den Zugang für vertriebene Mädchen und Frauen zu medizinischer und psychosozialer Hilfe. Auch sichere Unterkünfte, die vor Gewalt und Übergriffen schützen, können von ihnen nicht mehr erreicht werden.
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