DIE WELT zeichnet Pat Barker mit dem WELT-Literaturpreis 2001 aus
Berlin (ots)
Der mit 25 000 Mark dotierte WELT-Literaturpreis geht in diesem Jahr an die englische Schriftstellerin Pat Barker. Er wird am 9. November 2001 im Rahmen eines Festaktes in Berlin verliehen. Die 1942 in Thornby-on-Tees geborene Pat Barker hat vor allem in ihrer "World War I"-Trilogie wie kein anderer europäischer Schriftsteller die psychischen, mentalen und sozialen Folgen geschildert, die der Erste Weltkrieg für seine Zeitgenossen besaß, ein Krieg, den man auch die "Urkatastrophe des Zwanzigsten Jahrhunderts" genannt hat.
Pat Barker studierte an der Londoner School of Economics und arbeitete zunächst als Lehrerin für Geschichte und Politik. 1982 erschien in England ihr erster Roman, "Union Street", der sie sofort bekannt machte und der 1989 unter dem Titel "Stanley und Iris" mit Robert de Niro und Jane Fonda auch verfilmt wurde. Seitdem lebt Pat Barker als freie Schriftstellerin in Durham. Ihr größter in England mit dem Booker-Preis ausgezeichneter Erfolg sind die drei zusammenhängenden Romane über den Ersten Weltkrieg "Regeneration", 1991 (dt.: Niemandsland, 1997); "The Eye in the Door", 1993 (dt.: Das Auge in der Tür, 1998), "The Ghost Road", 1995 (dt. Die Straße der Geister, 2000).
Die Jury des WELT-Literaturpreises würdigt in Pat Barker eine Autorin, die mit beispielhafter Anschaulichkeit den barbarischen Untergrund unserer Zivilisation schildert. "In einer Sprache, die niemals auf den krassen Effekt setzt, die vielmehr mit großer Professionalität, analytisch klar und psychologisch klug die Ausnahmesituation vor dem Hintergrund der Normalität zeigt, hat Pat Barker vor allem in ihrer Romantrilogie über den Ersten Weltkrieg von einer historischen Wirklichkeit geschrieben, die jederzeit wieder aktuell werden kann", begründete Tilman Krause, Jury-Vorsitzender des WELT-Literaturpreises, die Entscheidung.
Der Preis wird jährlich von einer international besetzten Jury an Autoren verliehen, die in ihrem Werk in besonderer Weise Grenzen überwunden haben.
Jury-Mitglieder sind der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der amerikanische Historiker Fritz Stern, die Schriftsteller Peter Härtling, Bernhard Schlink und Alissa Walser sowie der Literatur-Redakteur der WELT, Tilman Krause.
Bisherige Preisträger sind Bernhard Schlink (1999) und Imre Kertész (2000).
Der WELT-Literaturpreis erinnert an Willy Haas (1891-1973), der 1925 "Die Literarische Welt" gründete.
Die diesjährige Preisverleihung, bei der der Publizist und Schriftsteller Fritz J. Raddatz die Laudatio halten wird, findet am 9. November 2001 im Berliner Verlagshaus des Axel Springer Verlages statt.
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