Auftaktveranstaltung zum B.Z.-Jubiläumsjahr: B.Z.-Kulturpreise im Theater des Westens vergeben
Berlin (ots)
!!! Sperrfrist, 28. Januar, 19.30 Uhr !!!
Jenny Holzer, Heribert Sasse, Andrej Hermlin, Claus Peymann, Graf Finck von Finckenstein, Anita Kupsch und W. Michael Blumenthal wurden ausgezeichnet
Die B.Z., Berlins größte Zeitung, hat am Montag, 28. Januar 2002, zum elften Mal den begehrten B.Z.-Kulturpreis verliehen. In diesem Jahr war die Gala zugleich Auftaktveranstaltung für das 125-jährige B.Z.-Jubiläum. Sieben nationale und internationale Stars wurden für besondere Leistungen und kulturelle Verdienste im Jahr 2001 in den Bereichen Theater, Bildende Kunst, Musik, Lebenswerk sowie kulturpolitisches Engagement/Völkerverständigung ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung fand am Abend vor 1200 Gästen im Theater des Westens statt.
"Die Verleihung des B.Z.-Kulturpreises ist zu einem festen Ereignis im gesellschaftlichen Leben der Hautpstadt geworden. Berlins größte Zeitung dokumentiert damit, dass Boulevard im Journalismus viel mehr ist als Sex und Crime, wobei auch das dazugehört", sagte B.Z.-Chefredakteur Georg Gafron zur Begrüßung.
Die amerikanische Künstlerin Jenny Holzer, 50, wurde in der Kategorie Bildende Kunst für ihre Lichtskulpturen ausgezeichnet. Sie bringe mit ihren Installationen "neuen Glanz nach Berlin". "Jenny Holzers Kunst ist eine humane Kunst. In ihren leuchtenden Botschaften kämpft sie schon immer gegen Gewalt, Terrorismus, Folter, Krieg, Ungerechtigkeit", lobte die Jury. Als Laudatoren traten die Lichtakrobaten Claudia und Alain Denniel auf.
Der Schauspieler, Regisseur, Intentant und Talent-Scout Heribert Sasse, 56, erhielt den B.Z.-Kulturpreis in der Kategorie Theater. "Seit 30 Jahren arbeitet Sasse in Berlin. Seit 30 Jahren polarisiert er das Publikum." Der Preis sei auch ein Signal gegen die drohende Schließung seines Schlosspark-Theaters, das den gesamten Süden Berlins mit Theaterkultur versorgt. Die Jury weiter: "Sasse macht Hoffnung. Denn solange es Künstler wie ihn gibt, lebt das Theater. Weil er es lebt. Und liebt. Das fordert Respekt, selbst von seinen größten Neidern." Zur Laudatio sang Maria Bill die Welterfolge von Edit Piaf.
Der Preis in der Kategorie Musik ging an Andrej Hermlin, 35, der mit seinem "Swing Dance Orchestra" seit Jahren, "trotz DDR, Wende und hysterischer Techno-Welle" die Fans mit seinen Swing-Rhythmen begeistere. Er fülle seit Jahren die Säle, hier und auch auf der anderen Seite des großen Teiches. "Dafür, dass er lange vor Robbie Williams Berlin und die Welt beswingte", erhielt der "King of Swing" den B.Z.-Kulturpreis, so Laudatorin Gitte.
Der Intendant des Berliner Ensembles Claus Peymann, 64, wurde in der Kategorie Theater für sein "maßstabsetzendes Engagement, seine Leidenschaft und seine glänzende Theaterarbeit in Berlin" ausgezeichnet. "Elementarer Bestandteil seiner Dramaturgie ist die Autoren-Pflege. Peymann ist ein Uraufführungs-Regisseur, der Aufträge vergibt und die neuesten Stücke von Thomas Bernhard, Peter Handke, Peter Turrini und Elfriede Jelinek auf die Bühne brachte und durchsetzte", begründete die Jury der B.Z. ihre Entscheidung. Die Laudatio für Claus Peymann hielt die Schauspielerin Hannelore Hoger
Für sein Lebenswerk wurde Graf Finck von Finckenstein, 79, ausgezeichnet. Er kaufte nach der Wiedervereinigung den verfallenen Familienbesitz in Alt-Madlitz zurück und sanierte die gesamte Infrastruktur seines Heimatdorfes in der Mark ( von der Straße bis zur Kirche. Finanziellen Gewinn brachte ihm das alles nicht. "Für dieses soziale, wirtschaftliche und kulturelle Engagement erhält er den B.Z.-Kulturpreis", so die Jury. Musikalisch umrahmt wurde die Laudatio von der Kammerakademie Potsdam.
In der Kategorie Film wurde die deutsche Schauspielerin Anita Kupsch, 61, mit dem Bronze-Bären ausgezeichnet. "Sie knipst allabendlich ihre Frechheit an, zwinkert ins Publikum und stellt jene Komplizenschaft her, die das Boulevard-Publikum an ihr so liebt: Süß, blond, kess, zierlich - seit 40 Jahren die perfekte Verkörperung Berliner Witzes", hieß es in der Begründung der Jury. Zur Laudatio tanzte das Ballett der Deutschen Oper Berlin.
Der Direktor des Jüdischen Museums in Berlin W. Michael Blumenthal, 75, erhielt den B.Z.-Kulturpreis in der Kategorie Kulturpolitisches Engagement/Völkerverständigung. "Er brachte ein Museum auf den Weg, das jetzt schon fest im Herzen der Stadt verankert und mit mehr als 300 000 Besuchern seit seiner Eröffnung im September das meistbesuchte Museum der Republik ist", fand die Jury. Musikalisch gratulierte das A-Cappella-Quintett Five Gentlement.
Den Bronze-Bären, eine Original-Statue des Berliner Bildhauers Ernst Leonhardt, nahmen bereits Prominente wie Daniel Barenboim, Sir Norman Foster, Helmut Newton, Jeff Koons, Armin Müller-Stahl, Katharina Thalbach, Christo und Jean-Claude, Völker Schlöndorff, Mario Adorf, Hildegard Knef und Karl Lagerfeld in Empfang.
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