Axel Springer baut Position als Europas führender Digitalverlag weiter aus
Berlin (ots)
Konzernziele 2016 erreicht / Umsatz steigt organisch um 4,1 Prozent / EBITDA mit plus 6,5 Prozent am oberen Ende der Prognose / Digitale Medien steigern Erlöse organisch um 10,7 Prozent / Weltweit umsatzstärkstes Rubrikenportfolio / Dividendenvorschlag auf EUR 1,90 je Aktie angehoben / Für 2017 Anstieg des EBITDA und des bereinigten Ergebnisses je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet
Axel Springer hat seine strategischen und wirtschaftlichen Prioritäten im Geschäftsjahr 2016 erfolgreich umgesetzt und seine Konzernziele erreicht. Mit zielgerichteten Investitionen in das organische Wachstum der digitalen Geschäftsmodelle und ergänzenden Akquisitionen baute der Konzern seine Position als Europas führender digitaler Verlag weiter aus. Die digitalen Aktivitäten gewannen dabei weiter an Gewicht: Im Berichtsjahr erwirtschafteten sie 67,4 Prozent des Konzernumsatzes, 84,8 Prozent der Werbeerlöse und 72,5 Prozent des Konzern-EBITDA. Konsolidierungs- und währungsbereinigt stiegen die Umsatzerlöse der digitalen Medien um 10,7 Prozent.
Durch das kräftige organische Wachstum der digitalen Geschäftsmodelle legte der Konzernumsatz konsolidierungs- und währungsbereinigt um 4,1 Prozent zu. Der berichtete Konzernumsatz lag 2016 trotz erheblicher Entkonsolidierungseffekte stabil auf Vorjahresniveau. Das EBITDA erreichte mit einem kräftigen Plus von 6,5 Prozent das obere Ende der Prognose. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 8,5 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2016 eine Erhöhung der Dividende auf EUR 1,90 je Aktie (Vj.: EUR 1,80) vorschlagen.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "In einem erfolgreichen Jahr 2016 haben wir weiter in Wachstum investiert und unsere Position als Europas führender Digitalverlag weiter ausgebaut. Diese Strategie zahlt sich aus: Axel Springer verfügt heute über das weltweit umsatzstärkste Rubrikenportfolio mit einer großen Zahl marktführender Angebote. Gleichzeitig sehen wir in einer sich rapide verändernden Welt hohen Bedarf an Orientierung und Verlässlichkeit, die nur starke Medienmarken bieten können. In diesem Jahr wollen wir die Potenziale unserer Aktivitäten noch besser ausschöpfen und den Fokus auf weitere Ertragssteigerungen richten."
Darüber hinaus trieb das Unternehmen das Wachstum der Rubrikenangebote voran und stärkte die Position der Bezahlangebote. Axel Springer investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr wie angekündigt in die Weiterentwicklung seiner digitalen Wachstumsprojekte BUSINESS INSIDER und UPDAY sowie in die weitere Expansion der US-Aktivitäten der Bonial-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2017 zielt Axel Springer vorrangig auf eine weitere Stärkung der Ertragskraft. Das Unternehmen wird sich daher in erster Linie darauf konzentrieren, die Potenziale der neu erworbenen und bestehenden Geschäfte optimal zu nutzen und Synergien zu heben.
Erstmalig veröffentlicht Axel Springer Mittelfristziele für das Segment Bezahlangebote. Der Konzern geht davon aus, dass sich das EBITDA in den Jahren 2017 bis 2019 bei leicht rückläufigen Umsätzen stabil entwickeln wird (EUR 205 Mio. - EUR 225 Mio.).
Die Ergebnisse im Detail: Konzern steigert EBITDA deutlich
Axel Springer erreichte mit EUR 3.290,2 Mio. Konzernumsatzerlöse auf Vorjahresniveau (EUR 3.294,9 Mio.) und erfüllte damit seine unterjährig konkretisierte Umsatzprognose. Die Entwicklung war vor allem von Entkonsolidierungseffekten geprägt, unter anderem aus der Einbringung der Schweizer Aktivitäten in die Ringier Axel Springer Schweiz AG. Um Konsolidierungs- und Währungseffekte bereinigt legte der Konzernumsatz um 4,1 Prozent zu. Das Unternehmen steigerte das EBITDA um 6,5 Prozent auf EUR 595,5 Mio. (Vj.: EUR 559,0 Mio.). Damit erreichte es das obere Ende der Prognose für das Gesamtjahr. Die EBITDA-Rendite verbesserte sich auf hohem Niveau von 17,0 Prozent auf 18,1 Prozent. Umsatz- und ertragsseitig profitierte Axel Springer erneut insbesondere von dem kräftigen Wachstum der Rubrikenangebote.
Der Konzernüberschuss erhöhte sich im abgelaufenen Berichtsjahr um 47,7 Prozent auf EUR 450,0 Mio. (Vj.: EUR 304,6 Mio.). Daraus resultiert ein Ergebnis je Aktie von EUR 3,94 (Vj.: EUR 2,50). Der um Sondereffekte und Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen bereinigte Konzernüberschuss verbesserte sich auf EUR 299,9 Mio. (Vj.: EUR 279,3 Mio.) und legte damit um 7,4 Prozent zu. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 8,5 Prozent auf EUR 2,41 gegenüber EUR 2,22 im Vorjahr. Damit erfüllte Axel Springer die Erwartung für das Gesamtjahr.
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich durch den weiteren organischen Ausbau des Digitalgeschäfts sowie durch Akquisitionen von 15.023 auf 15.323.
Prognose 2017: Zuwachs bei Umsatz und EBITDA
Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet der Konzern mit einem Anstieg der Umsatzerlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der geplante Anstieg der Werbeerlöse wird den leichten Rückgang der Vertriebserlöse und der übrigen Erlöse voraussichtlich überkompensieren. Für das EBITDA und das bereinigte Ergebnis je Aktie wird ein Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.
Die Erlöse im Segment Rubrikenangebote werden voraussichtlich ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zeigen, überwiegend bedingt durch organisches Wachstum. Der Umsatz im Segment Bezahlangebote wird voraussichtlich ungefähr auf Vorjahresniveau liegen. Für das Segment Vermarktungsangebote erwartet der Konzern Wachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Für das Segment Services/Holding geht der Konzern aufgrund rückläufiger Druckereierlöse sowie geringerer Mieterlöse im Zusammenhang mit dem Verkauf von Gebäudeteilen am Standort Hamburg von einem deutlichen Rückgang der Erlöse aus.
Das EBITDA in den Segmenten wird sich voraussichtlich analog zu den Gesamterlösen der Segmente entwickeln.
Organische Wachstumsdynamik der digitalen Medien hält an
Das Wachstum des Konzerns wurde maßgeblich von der zunehmenden Bedeutung der digitalen Geschäftsmodelle getrieben. Ihre Pro-forma-Umsatzerlöse stiegen im Berichtsjahr um 7,7 Prozent auf EUR 2.216,5 Mio. (Vj.: EUR 2.057,2 Mio.). Konsolidierungs- und währungsbereinigt verzeichneten die digitalen Medien ein organisches Wachstum von 10,7 Prozent.
Gleichzeitig investierte Axel Springer im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter in den Ausbau seines Auslandsgeschäfts. Mit einem Anteil von 47,5 Prozent (Vj.: 47,8 Prozent) erwirtschaftete der Konzern nahezu die Hälfte seines Umsatzes in den internationalen Märkten. Insgesamt lagen die Auslandsumsatzerlöse 2016 mit EUR 1.564,3 Mio. leicht unter dem Vorjahr (EUR 1.573,5 Mio.). Der Rückgang ist auf die Entkonsolidierung der Schweizer Aktivitäten im Zuge der gemeinsam mit Ringier erfolgten Gründung des Unternehmens Ringier Axel Springer Schweiz AG zurückzuführen.
Die Werbeerlöse verbesserten sich im Geschäftsjahr um 5,5 Prozent auf EUR 2.223,1 Mio. (Vj.: EUR 2.107,6 Mio.). Dieser Anstieg basierte vor allem auf dem Wachstum der Rubriken- und Vermarktungsangebote. Gleichzeitig gewannen die digitalen Aktivitäten weiter an Gewicht. Sie generierten 84,8 Prozent der gesamten Werbeerlöse (Vj.: 80,4 Prozent). Die Vertriebserlöse verzeichneten einen Rückgang von 10,4 Prozent auf EUR 646,9 Mio. (Vj.: EUR 721,7 Mio.), der vor allem auf Konsolidierungseffekte zurückzuführen war. Konsolidierungs- und währungsbereinigt belief sich der Rückgang auf 3,5 Prozent. Auch die übrigen Erlöse verringerten sich aufgrund von Konsolidierungseffekten um 9,8 Prozent von EUR 465,7 Mio. auf EUR 420,2 Mio. Konsolidierungs- und währungsbereinigt verzeichneten die übrigen Erlöse einen Zuwachs von 5,0 Prozent.
Marktführendes Rubrikengeschäft bleibt Wachstumstreiber
Mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis blieben die Rubrikenangebote auch im Geschäftsjahr 2016 der Wachstumsmotor des Konzerns. Die Erlöse des Segments stiegen um 16,8 Prozent auf EUR 879,5 Mio. (Vj.: EUR 753,1 Mio.). Damit verfügt Axel Springer über das umsatzstärkste Rubrikengeschäft weltweit. Neben einem kräftigen organischen Wachstum, insbesondere bei den Stellenportalen, trugen hierzu auch Konsolidierungseffekte aus strategischen Akquisitionen bei, etwa aus der Einbeziehung von Immowelt, Land & Leisure sowie Traum-Ferienwohnungen. Alle drei Kategorien - Stellen, Immobilien und Generalisten/Sonstige - verbuchten im Berichtsjahr zweistellige Zuwachsraten.
Das EBITDA des Segments erhöhte sich deutlich um 16,3 Prozent auf EUR 354,6 Mio. (Vj.: EUR 305,0 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte lag das EBITDA-Wachstum bei 11,5 Prozent. Mit einer EBITDA-Rendite von 40,3 Prozent (Vj.: 40,5 Prozent) blieb das Segment hochprofitabel. Dabei erreichten die Stellenportale eine EBITDA-Rendite von 42,9 Prozent, die Immobilienportale von 44,9 Prozent und der Bereich Generalisten/Sonstige verbesserte sich auf 32,7 Prozent.
Im Segment Bezahlangebote forcierte Axel Springer im Berichtszeitraum die kanal- und länderübergreifende Etablierung journalistischer Inhalte und Formate. Dabei machte der Konzern sowohl bei der Gewinnung zahlender Abonnenten für die Digitalangebote von BILD und WELT als auch bei der internationalen Expansion des Segments mit Angeboten wie BUSINESS INSIDER, POLITICO und UPDAY deutliche Fortschritte. So erhöhte sich die Abonnentenzahl der digitalen BILD und WELT zum Ende Dezember 2016 auf insgesamt 421.002 (+9,6 Prozent ggü. Dezember 2015). Zudem erreichte BUSINESS INSIDER 2016 erstmals weltweit mehr als 100 Millionen Nutzer in einem Monat. Im Gesamtkonzern stieg die Zahl der Videoabrufe auf den digitalen Plattformen auf durchschnittlich rund 2,7 Milliarden pro Monat.
Die Bezahlangebote erwirtschafteten einen Umsatz von EUR 1.481,6 Mio. (Vj.: EUR 1.582,2 Mio.). Der Rückgang um 6,4 Prozent ist hauptsächlich auf die Entkonsolidierung der Schweizer Aktivitäten zurückzuführen. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte lag der Umsatz um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zugleich entwickelten sich die digitalen Medien der Bezahlangebote mit einem organischen Wachstum von 14,7 Prozent besonders dynamisch.
Aufgrund der erheblichen Wachstumsinvestitionen verminderte sich das EBITDA des Segments erwartungsgemäß auf EUR 214,4 Mio. (Vj.: EUR 223,2 Mio.). Bereinigt um die Investitionen in BUSINESS INSIDER und UPDAY sowie die Konsolidierungseffekte aufgrund der Einbeziehung von eMarketer stabilisierte sich das EBITDA und lag leicht über dem Vorjahr. Die EBITDA-Rendite des Segments belief sich auf 14,5 Prozent (Vj.: 14,1 Prozent).
Bei den Vermarktungsangeboten lag der Fokus auf der weiteren Internationalisierung des Geschäfts, insbesondere auf dem Ausbau der US-Aktivitäten der Bonial-Gruppe. Der Umsatz des Segments war im Geschäftsjahr ausschließlich aufgrund von Entkonsolidierungseffekten aus der in 2015 erfolgten Veräußerung von Talpa Germany und Smart AdServer sowie dem Verkauf von Smarthouse Media im Berichtsjahr rückläufig. Er belief sich auf EUR 856,2 Mio. und lag damit 2,6 Prozent unter dem Vorjahr (EUR 878,9 Mio.). Konsolidierungs- und währungsbereinigt erzielte das Segment ein Umsatzwachstum von 7,5 Prozent.
Das EBITDA verzeichnete einen Rückgang um 6,6 Prozent auf EUR 82,2 Mio. (Vj.: EUR 88,0 Mio.), der ebenfalls maßgeblich auf Konsolidierungs- und Währungseffekte beruhte. Bereinigt um diese Effekte lag das EBITDA leicht über dem Vorjahresniveau (+0,7 Prozent). Die EBITDA-Rendite ging leicht auf 9,6 Prozent zurück (Vj.: 10,0 Prozent).
Im Segment Services/Holding verminderte sich der Umsatz im Berichtsjahr marktbedingt um 9,7 Prozent auf EUR 72,9 Mio. (Vj.: EUR 80,7 Mio.). Das EBITDA verbesserte sich leicht von EUR -57,1 Mio. im Vorjahr auf EUR -55,7 Mio.
Solide Finanzlage zur Realisierung weiteren Wachstums
Der frei verfügbare Cashflow belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 270,5 Mio. und lag damit um 9,8 Prozent unter dem Vorjahr (EUR 299,8 Mio.). Die Nettoverschuldung belief sich zum 31. Dezember 2016 auf EUR 1.035,2 Mio. gegenüber EUR 1.066,6 Mio. zum Jahresende 2015. Der Konzern verfügte zum Ende des Jahres 2016 über nicht in Anspruch genommene kurz- und langfristige Kreditlinien in Höhe von EUR 840,0 Mio. (31. Dezember 2015: EUR 902,0 Mio.). Axel Springer verfügt damit weiterhin über eine sehr komfortable Finanzlage. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 40,9 Prozent (Vj.: 38,6 Prozent).
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