Jeffrey Eugenides erhält den WELT-Literaturpreis 2003
Hamburg (ots)
Der mit 10 000 Euro dotierte WELT-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den amerikanischen Schriftsteller Jeffrey Eugenides für seinen Roman "Middlesex". Er wird am 7. November 2003 im Rahmen eines Festaktes im Verlagshaus Axel Springer in Berlin verliehen.
In der Begründung der Jury heißt es: "Mit 'Middlesex' hat der Autor psychologisch eindringlich und literarisch hochvirtuos eine moderne Familiensaga geschrieben. Gleichzeitig zeigt er Einflüsse und kulturelle Prägungen des 'alten Europa' als Grundlage des American way of Life. 'Middlesex' beschert den Lesern etwas, das in der Literatur selten geworden ist: eine absolut unverwechselbare und unvergessliche Story sowie eine neue Familie, über drei Generationen hinweg, die von nun an ihren Sitz im literarischen Pantheon hat, in enger Nachbarschaft zu den Buddenbrooks und zu den Rougon-Macquarts."
Eugenides wurde 1960 in Detroit, Michigan, als dritter Sohn griechisch-englisch-irischer Einwanderer geboren. Er graduierte mit Auszeichnung in den Fächern "Kreatives Schreiben" und "Literatur" an der Universität Stanford. 1988 veröffentlichte er seine erste Erzählung. Seine zweite Publikation, "Virgin Suicides" (1993) wurde in mehr als 15 Sprachen übersetzt und zudem von Sofia Coppola verfilmt. Zahlreiche Geschichten Eugenides' erschienen u. a. in "The New Yorker", "The Paris Review" und "The Yale Review". Für seinen Roman 'Middlesex', an dem Eugenides acht Jahre schrieb, bekam er bereits im April 2003 den Pulitzer-Preis, eine der wichtigsten Ehrungen der Vereinigten Staaten von Amerika. Weitere Auszeichnungen waren der "Aga-Khan-Preis", der "Whiting Writers' Award" und der "Henry D. Vursell Memorial Award". Heute lebt der Schriftsteller mit seiner Familie in Berlin.
Nach Bernhard Schlink (1999), Imre Kertész (2000), Pat Barker (2001) und Leon de Winter (2002) ist Jeffrey Eugenides der fünfte Träger des WELT-Literaturpreises, mit dem DIE WELT an Willy Haas, der 1925 "Die Literarische Welt" gründete, erinnert. Der Preis zeichnet ein einzelnes Buch oder das Gesamtwerk eines Autors aus, das durch literarische Meisterschaft oder zeitgeschichtliche Brisanz überzeugt.
Zu der international besetzten Jury gehören der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der Schriftsteller und Jura-Professor Bernhard Schlink, die Herausgeberin der Literarischen WELT, Dr. Rachel Salamander, sowie Dr. Tilman Krause, Literaturredakteur der WELT.
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Tobias Fröhlich
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