Management-Forum der WELT am SONNTAG: Microsoft-Chef Steve Ballmer zu Gast im Axel-Springer-Haus Berlin
Berlin (ots)
Hochkarätiger internationaler Besuch beim Management-Forum der WELT am SONNTAG: Chefredakteur Christoph Keese sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden von Microsoft, Steve Ballmer, über zukünftige technische Innovationen, den Standort Deutschland, die Bedeutung von Nachwuchsförderung und seine Freundschaft zu Bill Gates.
Neue Formen der Interaktion mit dem Computer, wie z. B. Spracherkennungs-Systeme werden laut Ballmer in der Zukunft immer wichtiger. "Tastatur und Mouse werden nicht völlig verschwinden, aber zunehmend in den Hintergrund rücken", prognostiziert Ballmer. Auch sogenannte eHomes, das heißt volltechnisierte, vernetzte Haushalte werden zunehmend zur Normalität werden. "Ich selbst lebe in einem High-Tech-Haus der Gegenwart, das ist jedoch noch relativ bescheiden im Vergleich zum High-Tech-Haus der Zukunft von Bill Gates." Großes Zukunftspotential sieht Steve Ballmer außerdem in neuen Software-Entwicklungen für digitales Home-Entertainment wie internetbasierte Fernsehdienste.
Von der deutschen Regierung und Angela Merkel zeigte sich Ballmer beeindruckt. Auch an den vielgescholtenen Standort Deutschland hält er große Stücke: "Deutschland ist als drittgrößte Industrienation weltweit nicht nur nach wie vor einer der wichtigsten Märkte für Microsoft, sondern auch ein wichtiger Standort für Forschung und Entwicklung." Indien sei die klare Nummer 1, was junge Computerspezialisten angehe. Nachwuchsförderung sei aber weltweit von höchster Priorität: "Ich würde mir wünschen, daß in Zukunft deutlich mehr junge Menschen in den USA wie auch in Europa Informatik oder Mathematik studieren."
Die Frage, ob er ärgerlich sei, daß Microsoft weder Google noch den iPod erfunden habe, meint Ballmer: "Wir können nicht alles erfinden. Auch Microsoft habe immer wieder seine Innovationskraft unter Beweis gestellt und werde dies auch in den nächsten Jahren tun." Seine Kinder würden ihn zwar gelegentlich mit dem Wunsch nach einem iPod aufziehen. Sie seien aber, wie er selbst auch, zur Loyalität erzogen worden. So sei er jahrelang Ford gefahren, weil sein Vater bei Ford beschäftigt war.
Steve Ballmer übernahm 2000 den Vorstandsvorsitz von Microsoft von Bill Gates. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft: Man diskutiere, sei gelegentlich auch unterschiedlicher Meinung, "einmal haben wir sogar drei Tage nicht miteinander gesprochen", aber "eigentlich sind wir mehr wie Brüder."
Auf die Frage, was er selbst gerne erfunden hätte, meint der US-Amerikaner: Das Auto. Wenn er nicht Chef von Microsoft wäre, wäre er gerne Profi-Basketballer der NBA. Als Wohnort könne er sich auch Tokio oder Brüssel vorstellen, wo er drei Jahre seiner Kindheit verbracht hat: "Eine der schönsten Städte der Welt". Auf dem Fußballplatz sieht er sich als Mittelfeldspieler: "Auf dieser Position kann man sich völlig frei bewegen ohne Ärger zu bekommen."
Die Management-Foren sind eine Veranstaltungsreihe der WELT am SONNTAG. Chefredakteur Christoph Keese spricht mit Führungspersönlichkeiten aus national und international führenden Unternehmen über aktuelle Fragen aus der Wirtschaft. Seine Gesprächspartner waren bisher Wolfgang Mayrhuber (Lufthansa), Dr. Jürgen Hambrecht (BASF), Dr. Klaus Zumwinkel (Deutsche Post), Hartmut Mehdorn (Deutsche Bahn AG), Dr. Michael Frenzel (TUI AG) und Dr. Hans-Joachim Körber, Vorstandsvorsitzender der Metro AG.
Gast des nächsten Management-Forums am 15. Mai 2006 ist Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender von Adidas.
Deutschlandradio Kultur überträgt das Management-Forum mit Steve Ballmer in einer Zusammenfassung am 29. April um 22.30 Uhr. Der Fernsehsender n-tv strahlt die Veranstaltung am 30. April um 11.30 Uhr und 19.30 Uhr aus.
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