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Atom-Präsent für den Umweltminister
Greenpeace fordert von Minister Jüttner Stopp der niedersächsischen Atommüllexporte nach Sellafield

Hannover (ots)

Greenpeace schenkt dem niedersächsischen
Umweltminister Wolfgang Jüttner heute eine maßstabsgetreue
Brennelement-Attrappe für ein Atomkraftwerk. Die Umweltorganisation
hat das über vier Meter lange Brennelement in einer Kiste mit der
Aufschrift "Sicherheitsprüfung gefälscht - BNFL, PreussenElektra, TÜV
Nord" heute Vormittag am Haupteingang des Umweltministeriums in
Hannover "angeliefert".
Die Aktivisten haben gelbe Atommüllfässer vor das Gebäude gerollt
und fordern auf einem Transparent: "Herr Jüttner - Stoppen Sie die
Atomgeschäfte mit Sellafield jetzt!" Das Präsent für Minister Jüttner
steht als Symbol für den Skandal um gefälschte Sicherheitspapiere von
Brennelementen aus England, die PreussenElektra in dem Atomkraftwerk
Unterweser eingesetzt hatte, obwohl der Konzern seit Monaten von dem
Betrug wusste.
"Herr Jüttner kann als Leiter der Atomaufsicht PreussenElektra die
Grundlage für Geschäfte mit der Skandal-Firma BNFL in Sellafield
teilweise entziehen," sagt Veit Bürger, Energieexperte bei
Greenpeace. "Wenn seine Entrüstung über den Atomskandal ernsthaft
ist, muss er zumindest die Atommüllexporte aus Niedersachsen in die
Wiederaufarbeitungsanlage von Sellafield sofort stoppen lassen."
Das Instrument dazu ist der sogenannte
Entsorgungsvorsorgenachweis. Mit diesem weist PreussenElektra dem
Umweltministerium als Atomaufsichtsbehörde nach, bei welchen
Unternehmen und in welchen Anlagen der beim Betrieb ihrer
Atomkraftwerke entstehende Atommüll "sicher entsorgt" wird.
Voraussetzung dafür ist die absolute Zuverlässigkeit des
Vertragspartners. Veit Bürger: "Der Sellafield-Skandal hat bewiesen,
dass BNFL nicht zuverlässig ist. Wer Sicherheitspapiere fälscht, hat
sich als Vertragspartner disqualifiziert. Auf was wartet Minister
Jüttner eigentlich noch?" Bisher wurden aus niedersächsischen
Atomkraftwerken über 300 Tonnen hochradioaktive Brennelemente zur
Wiederaufarbeitung nach Sellafield transportiert.
Jüttner hatte BNFL noch vor einer Woche als nicht mehr akzeptablen
Vertragspartner bezeichnet und PreussenElektra aufgefordert, alle
Verträge mit der BNFL zu kündigen. Vom Bund forderte er ein Verbot
von Atomtransporten nach Sellafield. "Mit seinen Äußerungen hängt
sich Herr Jüttner weit aus dem Fenster. Von seiner eigenen
Verantwortung will er anscheinend nichts wissen," erklärt Bürger.
Achtung Redaktionen: 
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Veit Bürger unter
0171-8780-821, Susanne Ochse (-820)  oder Pressesprecher Stefan
Schurig (-837). Eine Skandal-Chronik der Wiederaufarbeitungsanlage in
Sellafield erhalten Sie bei Greenpeace unter Tel. 040-30618-307.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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