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Atommüll-Lager Asse schon vor Genehmigung undicht
Greenpeace veröffentlicht Informationen zur Inbetriebnahme

Hamburg (ots)

Nach Greenpeace-Informationen wies das
Atommüll-Lager Asse II im niedersächsischen Wolfenbüttel schon vor 
der Inbetriebnahme gravierende Sicherheitsmängel auf. Ein Bericht der
"Projektgruppe Endlagerung radioaktiver Abfälle" von 1964, der nun 
vom Bundesarchiv in Koblenz freigegeben wurde, beweist, dass bereits 
damals Wasser in die ehemalige Salz-Schachtanlage eingedrungen ist. 
Auf der so genannten 750 Meter-Sohle, in der anschließend Atommüll 
versenkt wurde, stellte die Projektgruppe einen Laugen-Zulauf von 
etwa 700 Liter pro Tag fest. Dennoch wurde die Anlage Asse für die 
explizite Einrichtung eines Atommüll-Endlagers empfohlen.
"Für die kostengünstige Entsorgung von Atommüll wurden von Anfang 
an Sicherheitsrisiken in Kauf genommen", sagt Atomexperte Heinz 
Smital von Greenpeace. "Jeden Tag kommen nun neue erschreckende 
Details aus der illegal betriebenen Atomanlage ans Licht. Zum Schutz 
von Mensch und Umwelt müssen alle bisher geheim gehaltenen 
Wassereintritte sofort veröffentlicht werden. Es ist nicht 
auszuschließen, dass auch Wasser aus dem Salzstock austritt."
Auf Grundlage der vierseitigen Gesprächsnotiz, die Greenpeace 
vorliegt, wurde die Asse drei Jahre später als so genanntes 
Versuchs-Endlager unter Federführung des Bundesforschungsministeriums
in Betrieb genommen. Das aus drei Rissen stammende Süßwasser sollte 
nach Auffassung der Projektgruppe durch Zementieren eingedämmt 
werden. Die Risse in der so genannten Tübingsäule wurden bereits 1956
entdeckt.
"Die Endlagerung von Atommüll in Salz ist auf voller Länge 
gescheitert", sagt Smital. "Während in Berlin noch um einen 
Betreiberwechsel für die Asse gerungen wird, rollt schon der nächste 
Castor Richtung Gorleben. Aber der Salzschacht in Gorleben weist noch
größere geologische Mängel als Asse II auf."
Auf dem ab morgen in Berlin stattfindenden Endlagersymposium 
werden jetzt die Grundlagen für die Entscheidung über ein 
Atommüllendlager getroffen. Die neuen Erkenntnisse um Asse müssen nun
in die Debatte miteinbezogen werden. "Bundeskanzlerin Merkel, die 
schon das einstürzende Endlager Morsleben für sicher gehalten hat, 
darf nicht wieder geologische Bedenken ignorieren", so Smital.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 0 
171-8780 803, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618 
343. Den Bericht finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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