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Greenpeace-Aktivisten projizieren Totenkopf auf Kühlturm des Atomreaktors Biblis A
Umweltschützer kommen RWE-Demonstration zuvor

Biblis (ots)

Biblis, 4. 9. 2009 - Vor Beginn der heutigen
RWE-Pro-Atom-Kundgebung in Biblis haben Greenpeace-Aktivisten gegen 
Atomkraft demonstriert. Mit einem Projektor haben die Umweltschützer 
das Bild eines Totenkopfes und den Slogan "Atomkraft: Energie ohne 
Zukunft!" auf den Kühlturm des Atomreaktors Biblis A geworfen. RWE 
hat einen Tag vor der Großdemonstration zahlreicher Bürgerinitiativen
und Umweltschutzorganisationen in Berlin gegen die Atomkraft ihre 
Auszubildenden aufgerufen, vor dem ältesten Atomreaktor Deutschlands 
für die veraltete Technologie zu demonstrieren. Für die Veranstaltung
werden sie von der Arbeit freigestellt. Bei einer 
Abschluss-Kundgebung wird der Vorstandsvorsitzende von RWE, Jürgen 
Grossmann, gemeinsam mit dem hessischen Ministerpräsidenten Roland 
Koch (CDU) auftreten.
"Atomkraft ist ein Auslaufmodell. Das Motto der Demonstration 
'KERNig in die Zukunft' vermittelt ein völlig verkehrtes Bild. Der 
Jobmotor im Energiemarkt liegt bei den Erneuerbaren Energien", sagt 
Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. "Es ist beschämend, dass 
die Großkonzerne in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit die 
Abhängigkeit ihrer Auszubildenden ausnutzen, um eigene 
Profitinteressen zu wahren."
Nach Berechnungen von Greenpeace arbeiten in den 17 in Deutschland
laufenden Atomreaktoren etwa 7.000 Mitarbeiter. Davon sind circa 500 
Auszubildende bei den vier großen Energiekonzernen RWE, Vattenfall, 
EnBW und Eon. Im Vergleich dazu arbeiten bereits heute in der Branche
der Erneuerbaren Energien rund 280.000 Beschäftigte, einschließlich 
etwa 14.000 Auszubildende. Allein für den Zeitraum bis 2020 rechnet 
das Bundesumweltministerium (BMU) mit 70.000 bis 100.000 zusätzlichen
Arbeitsplätzen im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Auf den ersten Blick scheint es, als sei die Demonstration von den
Auszubildenden selbst initiiert worden. Laut eines Berichts in der 
taz vom 29. August 2009 (Quelle: http://www.taz.de) verweist jedoch 
ein Mitarbeiter einer RWE Tochter im Saarland darauf, es 'gebe eine 
klare Order' und 'der Konzern habe zudem Busse gechartert, damit von 
jeder einzelnen RWE-Tochter die Azubis auch tatsächlich in Biblis 
ankommen'. Hier liegt der Verdacht nahe, dass die Auszubildenden von 
dem Stromkonzern für die Kundgebung regelrecht abgestellt werden.
Biblis A ist das älteste und zählt zu den störungsanfälligsten 
Atomkraftwerken in Deutschland. Die bevorstehende Bundestagswahl wird
darüber entscheiden, ob es beim Atomausstieg bleibt. SPD, Bündnis 
90/Die Grünen und die Linke treten für eine Umsetzung des gesetzlich 
verankerten Atomausstiegs ein. CDU/CSU und FDP planen dagegen längere
Laufzeiten von Atomkraftwerken. "Der gemeinsame Auftritt von Jürgen 
Grossmann und Roland Koch zeigt somit auch, wie eng Stromkonzerne und
CDU miteinander verwoben sind", so Smital.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 
0171-8780 803 oder Pressesprecherin Karoline Krenzien unter Tel. 
0171-8780 832, Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376, 
TV-Material unter Tel. 0163-8390 595. Weitere Informationen unter 
www.greenpeace.de.

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