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Greenpeace-Erfolg zum Schutz des Amazonas
Brasilianische Rinderindustrie stimmt Moratorium zum Schutz des Regenwaldes zu

Sao Paulo, Brasilien / Hamburg (ots)

Die vier größten
brasilianischen Rinderunternehmen gaben gestern in Sao Paulo bekannt,
ab sofort keine Rinder mehr aus neu gerodeten Urwaldgebieten zu 
beziehen. Diesem Erfolg war eine weltweite Greenpeace-Kampagne zum 
Schutz des Amazonas-Regenwaldes vorangegangen. Fleisch- und 
Lederabnehmer wie Adidas, Nike, und Walmart sahen sich dadurch 
veranlasst, die brasilianische Rinderindustrie zu wirksamen Maßnahmen
zum Urwaldschutz zu bewegen. Die Rinderzucht gilt als größter 
Urwaldvernichter im Amazonasgebiet. 80 Prozent der abgeholzten 
Waldflächen werden als Weideland genutzt. Auch Klaus Meine, Sänger 
der Rockband Scorpions, die sich seit Jahren gemeinsam mit Greenpeace
für den Erhalt des brasilianischen Regenwaldes einsetzen, begrüßt den
neuen Erfolg zum Schutz des Regenwaldes.
"Die Unterzeichnung dieses Moratoriums ist ein außerordentlicher 
Erfolg in unserem Kampf gegen die Urwaldzerstörung" sagt Tobias 
Riedl, Waldexperte von Greenpeace.  "Das Abholzen und die Brandrodung
des Regenwaldes ist ein Verbrechen, dem endlich ein Ende bereitet 
werden muss. Greenpeace wird die wirksame Umsetzung dieser 
angekündigten Maßnahmen wachsam verfolgen." Nach dreijähriger 
Recherche veröffentlichte Greenpeace im Juni 2009 einen Report, der 
die Zusammenhänge zwischen Rinderzucht und Zerstörung des 
Amazonas-Regenwaldes detailliert aufzeigt. Rund 63 Millionen Rinder 
werden derzeit auf gerodeten Urwaldgebieten gehalten.
Die Rinder-Konzerne JBS-Friboi, Bertin, Marfrig und Minerva 
unterzeichneten gestern ein Moratorium auf die weitere Umwandlung von
Wald in Weideland. Die Rinderverarbeiter verpflichten sich damit, nur
noch Farmen als Lieferanten zu akzeptieren, die nicht länger den 
Urwald zerstören. Für eine entsprechende Überwachung müssen sich die 
Rinderfarmer mit ihren Satellitennavigations-Daten registrieren.
"Von den dramatischen Zuständen in Amazonien konnte ich mir 
letztes Jahr selbst ein Bild machen", sagt Klaus Meine. Während ihrer
Brasilientournee 2008 flogen die Scorpions zusammen mit Greenpeace 
über brennenden Regenwald. Bei ihren Konzerten riefen die Musiker zum
Urwaldschutz auf. "Der heutige Erfolg gibt mir die Hoffnung, dass wir
diese einzigartigen Naturparadiese noch nicht verloren haben" sagt 
Meine weiter.
Die Urwälder Amazoniens sind unentbehrlich für das weltweite 
Klima. Wissenschaftler schätzen, dass sie 80 bis 120 Milliarden 
Tonnen Kohlenstoff speichern. Durch Abholzung und Brandrodung werden 
die gespeicherten Treibhausgase freigesetzt. Bis Juli 2008 wurden 
bereits 74 Millionen Hektar des Amazonas-Regenwaldes vernichtet, dies
entspricht der doppelten Fläche Deutschlands.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. +49-40
30618-246 oder +49 171-8891096. Fotos erhalten Sie unter +49-40 
30618-376, Videomaterial unter +49 170 7370721. Internet: 
www.greenpeace.de

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