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Greenpeace: Energiewende braucht Kohleausstieg
Umweltaktivisten präsentieren Abschaltplan für Kohlekraftwerke

Hamburg (ots)

Mit einem neuen Abschaltplan für Kohlekraftwerke zeigt Greenpeace heute, wie Deutschland bis zum Jahr 2030 aus der Braunkohle und bis 2040 aus der Steinkohle aussteigen kann. Das Ecofys-Beratungsunternehmen hat im Auftrag von Greenpeace erstmals für jeden der 140 deutschen Kohlekraftwerksblöcke berechnet, wie viel Strom dieser noch produzieren darf und wann er vom Netz genommen wird. "Ohne Kohleausstieg wird die Energiewende nicht funktionieren. Bundesumweltminister Peter Altmaier braucht ein Gesetz, um aus der klimaschädlichen Kohleverstromung auszusteigen", sagt Karsten Smid, Energie-Experte von Greenpeace.

Bereits 2012 würden die ersten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, bis 2026 wäre die Hälfte abgeschaltet. Der klimaschädliche Kohlendioxidausstoß der Energieerzeuger würde nach und nach gesenkt. Über 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland gehen auf das Konto der Kohlekraftwerke.

Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren neuen Umweltminister Peter Altmaier (CDUI) auf, mit einem Kohleausstiegsgesetz für Planungssicherheit zu sorgen und die Kohleverstromung rechtsverbindlich zu beenden.

Mit dem Vorschlag eines Kohleausstiegsgesetzes löst Greenpeace drei wesentliche Problemstellen der Energiewende.

   -	Mangelnde Planungssicherheit: Solange der Energiesektor dem 
freien Markt überlassen wird, investiert niemand in moderne 
effiziente Gaskraftwerke. Dazu fehlt eine solide Planungsgrundlage. 
Politisch wird aber nach wie vor an der klimaschädlichen 
Kohleverstromung festgehalten, statt flexible und hocheffiziente 
Gaskraftwerke zu fördern.
   -	Energiemarkt: Steigt der Energieverbrauch, werden derzeit die 
klimaschädlichen Kohlekraftwerke zuerst zugeschaltet, während das 
klimafreundlichere Gas zuletzt herangezogen wird. Denn Kohle ist 
billiger als Gas. Würden die Kohlekraftwerke abgeschaltet, kämen 
sofort die Gaskraftwerke zum Zug.
   -	Wirkungsloser Emissionshandel: Der Preis für 
CO2-Verschmutzungsrechte liegt mit sieben Euro im Keller. Eigentlich 
soll der Handel mit den sogenannten Emissions-Zertifikaten die 
Treibhausgase vermindern. Ist der Preis für die Emissionsrechte 
jedoch so niedrig, führt der Handel nicht zu einer Senkung des 
CO2-Ausstoßes. Deshalb muss der Emissionshandel durch ein 
Kohleausstiegsgesetz ergänzt und unterstützt werden. "Wie jedes 
Marktgeschehen braucht auch der CO2-Zertifikatehandel einen richtigen
Rahmen", sagt Smid.

Der Kohleausstieg würde auch helfen, die Ziele für den europäischen Klimaschutz zu erreichen. "Die Energiewende und der Klimaschutz kommen am Abschalten der Kohlekraftwerke nicht vorbei. Frau Merkel und Herr Altmaier müssen sich jetzt bei der EU dafür einsetzen, dass bis zum Jahr 2020 die europäischen CO2-Emissionen auf 30 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden."

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid unter 0171-87 80 821, Pressesprecherin Carolin Wahnbaeck unter 0171-8781196. Die Ecofys-Studie: http://gpurl.de/kohleausstieg. Greenpeace im Internet unter www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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