Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

BSE, Antibiotika .... Gen-Soja
Futtermittelindustrie hat nichts dazu gelernt
Greenpeace: Tierfutter auf "Grüner Woche" enthält Gentech-Soja

Hamburg/Berlin (ots)

Futtermittelskandal auf der "Grünen Woche":
Die Analysen zweier unabhängiger Institute im Auftrag von Greenpeace
haben erwiesen, dass sowohl Kälberfutter als auch das offiziell vom
Veranstalter zugeteilte Kraftfutter für die ausgestellten Tiere
erhebliche Mengen von genmanipulierter Soja aufweisen. Die
Futterbehälter waren nicht gekennzeichnet. Die Tierhalter wurden
nicht über die genmanipulierten Bestandteile im Futter informiert.
Die Messeleitung hat damit genau das Gegenteil von Transparenz und
Verbraucherschutz gezeigt, was in diesem Jahr ein besonderer
Schwerpunkt der größten Landwirtschaftsschau der Welt ist.
Greenpeace hat deshalb heute damit begonnen, das Gen-Futter sicher
zu stellen. 15 Aktivisten sammeln das Risikomaterial in Säcken mit
der Aufschrift: "Vorsicht Gen-Soja" und werden es der Messeleitung
übergeben. Gleichzeitig bieten die Umweltschützer Bio-Futtermittel
für die Aussteller an, um ihnen Gentechnik-Freiheit zu garantieren.
"Statt BSE und Antibiotika-Skandale ernst zu nehmen, wird Landwirten
und Verbrauchern nach dem Motto ‚friss oder stirb' undeklariertes
Risikomaterial untergejubelt," erklärt Christoph Then,
Greenpeace-Gentechnikexperte. "Die Futtermittelindustrie hat nicht
begriffen, wie wichtig es vielen Landwirten und den Verbrauchern mit
der Agrarwende ist."
Die Analysen zeigen, dass in den offiziellen Futtermischungen der
"Grünen Woche" 16-35 Prozent der Sojaanteile genmanipuliert sind. Auf
dem sogenannten "gläsernen Bauernhof" präsentiert die Centrale
Marketing Gesellschaft der Agrarwirtschaft (CMA) ein
Kälber-Leistungsfutter, dessen Sojaanteil sogar bis zu 80 Prozent
gentechnisch verändert ist. Greenpeace verlangt von der Leitung der
"Grünen Woche", das Gen-Futter auf dem gesamten Gelände sofort sicher
zu stellen und andere Futtermittel bereit zu halten. Darüber hinaus
muss die Verfütterung von Gen-Soja im geplanten Fleischsiegel (QS)
verboten sein. Bisher gibt es für Gen-Futter in der EU keine
Kennzeichnungspflicht - trotz massiver Bedenken der Verbraucher.
Die Verfütterung genmanipulierter Pflanzen ist deshalb so
gefährlich, weil es unvorsehbare Folgen haben kann. Nur ein einziges
ausgetauschtes Gen kann dazu führen, dass sich die Eigenschaften von
Pflanzen ändern. Das kann auch Auswirkungen haben auf die Tiere, die
damit gefüttert werden. Greenpeace hält deshalb eine Liste bereit, in
der Fleisch-Milch- und Ei-Produkte danach unterschieden werden, ob
die Tiere mit genmanipuliertem Futter gemästet wurden oder nicht. Die
Liste beweist, dass es auch ohne Gentechnik geht.
Bereits am Mittwoch hatte Greenpeace auf gentechnische
Verunreinigungen in kanadischem Honig aufmerksam gemacht, der auf der
"Grünen Woche" verkauft wird. Auch in diesem Fall schädigt die
Messeleitung die Interessen der Verbraucher: Obwohl der Verkauf
dieses Honigs in Deutschland verboten ist, darf er auf der Grünen
Woche bisher weiter verkauft werden.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Dr. Christoph
Then per Funktelefon unter  0171-8780832 oder
Greenpeace-Pressesprecherin Svenja Koch unter 040-30618-345. Die
Analyse-Ergebnisse des Gentech-Futters und die aktuelle Produkt-Liste
schicken wir Ihnen gerne zu. Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.