Greenpeace: Greenpeace-Aktion im Hamburger Hafen gegen Import von Urwaldholz aus dem Amazonas
Hamburg (ots)
Seit dem Abend protestieren im Hafen von Hamburg 50 Greenpeace-Aktivisten gegen den Import von Mahagoni-Holz aus dem brasilianischen Amazonas. Sieben Aktivisten kletterten an Bord des Holzfrachters "Enif" und befestigten an den Entladekränen ein Transparent mit der Aufschrift "Save Ancient Forests" ("Rettet die letzten Urwälder"). Von Schlauchbooten aus bemalten sie die Bordwand der "Enif" mit dem Spruch "Amazon crime". An der Aktion nimmt auch der Geschäftführer von Greenpeace International, der Deutsche Gerd Leipold, teil. Die "Enif" hat über 300 Kubikmeter Mahagoni aus Urwäldern im Amazonas geladen. Das Mahagoni wurde nach Aussagen der brasilianischen Umweltbehörde illegal eingeschlagen.
"Für dieses Holz wurden Urwälder im Amazonas und damit der Lebensraum von Jaguar, Papagei und Krokodilen zerstört", sagt Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge. "Wir wollen verhindern, dass das Holz hier entladen wird. Die Bundesregierung darf die Einfuhr von Holz, für das Urwälder zerstört wurden, nicht mehr zulassen."
Neben der Tatsache, dass für das ankommende Holz einmalige Urwälder zerstört wurden, ist der Export von Mahagoni aus Brasilien auch rechtlich fragwürdig. Denn nach Greenpeace-Aktionen im Amazonas hatte die brasilianische Umweltbehörde im Oktober 2001 ein Handels- und Exportverbot für Mahagoni verhängt, um die Urwälder Brasiliens zu schützen. Gegen dieses Exportverbot haben brasilianische Holzfirmen jedoch geklagt. Das illegal gefällte Mahagoni wurde daraufhin exportiert, obwohl das Verfahren noch in der Schwebe ist.
Auch in den Mittelmeerhäfen von Valencia/Spanien, Sète/Frankreich und Salerno/Italien gab es in der letzten Woche Proteste von Greenpeace gegen den Import tropischer Hölzer aus Zentral- und Westafrika. Auch für diese Hölzer wurden Urwälder zerstört.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich auf dem im April stattfindenden UN-Urwaldgipfel für einen vorläufigen Stopp der industriellen Abholzung in den verbliebenen Urwäldern einzusetzen. Der Einschlagstopp muss so lange gelten, bis auf wissenschaftlicher Basis geklärt ist, welche Urwälder als Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen und welche nach ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien genutzt werden können. Auf der vom 7. bis 19. April in Den Haag tagenden sechsten Vertragsstaatenkonferenz der UN-Konvention über die Biologische Vielfalt (COP-6 CBD) soll ein Zehnjahres- Programm zum Schutz der Urwälder verabschiedet werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 0171- 6035531, bzw. an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780840, beide vor Ort im Hamburger Hafen, oder an Martin Kaiser, Tel. 040- 30618-321. Fotos aus dem Amazonas sowie von der heutigen Aktion erhalten Sie unter: 040-30618-376, Betamaterial unter: 040-42910110. Hintergrundpapiere zur Mahagoni-Mafia im Amazonas faxen wir Ihnen gerne zu. Internet: www.greenpeace.de/urwald
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