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"Die Zukunft lässt sich nicht wiederaufarbeiten!" / Greenpeace-Jugendliche protestieren bundesweit vor Energieversorgungsunternehmen

Hamburg (ots)

Rund 150 Jugendliche von Greenpeace demonstrieren
heute vor den Zentralen und Kundenzentren der vier großen deutschen
Energieversorgungsunternehmen E.ON, RWE, EnBW und HEW gegen die
Wiederaufarbeitung von Atommüll und gegen Atommüll-Transporte ins
Ausland. Die Demonstrationen finden zeitgleich in Essen, Hamburg,
Karlsruhe und München statt. Greenpeace erwartet, dass in der
kommenden Woche erneut Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus
Deutschland in die Plutoniumfabriken Sellafield und La Hague
exportiert werden.
"Unsere Zukunft könnt ihr nicht wiederaufarbeiten", sagt die
siebzehnjährige Feray Halil von der Greenpeace-Jugend-AG Düsseldorf.
"Wir Jugendlichen wollen kein strahlendes Erbe. Die
Wiederaufarbeitung ist eine große Lüge der Atomindustrie. Recycling
von Atommüll findet dort nicht statt, sondern  das Volumen des
gefährlichen Mülls vergrößert sich."
Mit Demonstrationen, Straßentheater, einer Talk-Show-Parodie und
anderen fantasievollen Aktionen wollen die Jugendlichen auf die
permanente radioaktive Verseuchung der Meere und der Luft in der
Umgebung der Anlagen hinweisen. Eine in 2001 durchgeführte
Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace hat gezeigt, dass ein
Großteil der Bevölkerung gar nicht weiß, was sich hinter dem Begriff
"Wiederaufarbeitung" verbirgt. Je mehr die Menschen über
Wiederaufarbeitung wussten, desto kritischer waren sie ihr gegenüber
eingestellt. Hier wollen die Jugendlichen ansetzen und selbst eine
Umfrage durchführen - mit dem Ziel, mehr Menschen über die Gefahren
der Wiederaufarbeitung zu informieren.
Seit März 2001 finden regelmäßig etwa alle zwei Wochen wieder
Atommüll-Transporte von deutschen Atomkraftwerken in die beiden
Plutoniumfabriken im französischen La Hague und im britischen
Sellafield statt. Die Umweltverschmutzung, die von den Anlagen
ausgeht, ist verheerend. In Sellafield fließen tagtäglich 9 Millionen
Liter radioaktive Abwässer ins Meer, in La Hague sind es 1,5
Millionen Liter.
"Im deutschen Atomgesetz steht, dass Atommüll schadlos verwertet
werden muss. Wiederaufarbeitung ist keine schadlose Verwertung. Die
deutschen Energieversorgungsunternehmen müssen Verantwortung für den
Müll übernehmen, den sie selbst produzieren. Die Verschiebung des
deutschen Atommülls ins Ausland und die  Entsorgung im Meer hat
nichts mit Verantwortung zu tun. Die Energiekonzerne müssen die
Transporte ins Ausland stoppen", meint Feray Halil.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Atomexpertin Susanne Ochse Tel.: 0160-4859701 oder Pressesprecher
Björn Jettka, Tel: 0171-8780778. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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