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Alarm für Rewe: Billig-Fleisch mit verbotenen Antibiotika / Greenpeace findet Krebs erregendes Nitrofuran in Hähnchen-Nuggets der Marke "Salto"

Hamburg (ots)

Einen neuen Fall von Nitrofuran in Nahrungsmitteln
hat Greenpeace aufgedeckt: Im Fleisch von Hähnchen aus
Massentierhaltung fand das von Greenpeace beauftragte Rikilt-Labor
der Universität Wageningen/Niederlande das gefährliche Antibiotikum.
Die Substanz ist seit 1993 in der EU verboten, da sie im Verdacht
steht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu schädigen. Das Mittel
entdeckten die Forscher in Hähnchen-Nuggets der Marke "Salto", die
exklusiv für das Handelsunternehmen Rewe produziert werden.
Greenpeace und das Labor haben bereits die staatlichen Stellen in
Nordrhein Westfalen informiert, dem Firmensitz von Rewe und dessen
Fleischverarbeiter. Die zuständige Lebensmittelüberwachungsbehörde im
Kreis Wahrendorf wird die noch im Umlauf befindliche Rohware
sicherstellen. Rewe muss die betroffene Charge aus dem Angebot
nehmen.
Greenpeace hält das Problem damit nicht für erledigt: "Rewe sollte
Billig-Produkte aus der Massentierhaltung aufgeben, sonst kann der
Konzern den Verbrauchern keine Sicherheit bieten", fordert Alexander
Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. "Viele Menschen
haben belastete Produkte längst gegessen, bis Analysen aus dem Labor
vorliegen. Verbraucherschutz bedeutet, dass Unternehmen wie Rewe
schon die Tierhaltung kontrollieren. Zu Mitteln wie Nitrofuran
greifen die Massentierhalter dann, wenn die Krankheiten im Stall so
schwer sind, dass die zugelassenen Mittel nicht mehr ausreichen. Das
ist ein Zeichen für miserable Tierhaltung."
Greenpeace-Mitarbeiter kauften das "Salto"-Produkt im Oktober in
Hamburg in einem Penny-Markt, der zum Handelsriesen Rewe gehört. Die
betroffenen Produkte tragen das Haltbarkeitsdatum 29.08.2003.
Nitrofurane in Geflügel sind schon seit Monaten ein Problem in der
EU. Nachdem die Untersuchungsämter in Geflügel und Shrimps fündig
wurden, müssen sie derzeit alle Importe aus Thailand und Brasilien
prüfen. Auch die jetzt entdeckte Ware stammt aus Brasilien, worüber
der Verbraucher auf der Verpackung nicht informiert wird.
Greenpeace forderte die Firma Rewe schon im Oktober 2001 und
erneut im August 2002 zu einem Gespräch über ihre Geflügelprodukte
auf, ohne dass der Konzern darauf reagierte. Offensichtlich nimmt es
Rewe nicht so genau mit dem Verbraucherschutz: Schon im August
berichtete die Zeitschrift Ökotest über Nitrofuran-Funde in "Salto"
Hähnchen-Nuggets.
Greenpeace fordert, Geflügelhaltung und Verbraucherschutz deutlich
zu verbessern. Vor zwei Wochen fanden die Umweltschützer in den
Knochen von Puten der italienischen Firma A.I.A. Rückstände von
Antibiotika. Zudem erhalten die Tiere Futter mit Gen-Soja. Greenpeace
empfiehlt daher, nicht nur beim Weihnachtsbraten Öko-Produkte zu
wählen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Alexander Hissting, Tel.
040-30618-339 od. 0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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