Fritz Offermann: Urwaldzerstörer aus Tradition Greenpeace richtet auf dem Verladekran der Holzfirma ein Protest-Camp ein Politik soll endlich stärkere Importkontrollen schaffen
Preußisch-Oldendorf (ots) Mit einer neuen Aktion protestieren 40 Greenpeace-Aktivisten seit heute früh bei der Firma Fritz Offermann Sägewerk und Holzimport in Preußisch-Oldendorf (Nordrhein-Westfalen) gegen den Handel mit Holz aus den letzten Urwäldern Afrikas. Die Umweltschützer sind auf den Entladekran des Sägewerks geklettert und richten dort ein Camp ein. Den Firmenschriftzug Fritz Offermann haben sie mit einem Banner ergänzt: Urwaldzerstörer aus Tradition. Auf einem weiteren Transparent am Kran fordert ein gezeichneter Gorilla: Finger weg von meiner Heimat! Einige Aktivisten haben sich mit Spezialschlössern am Kran gesichert. Am Mittellandkanal gegenüber dem Firmengelände wird ein Infopunkt eingerichtet. Dorthin lädt Greenpeace die Bevölkerung heute Abend ein zu einem Vortrag und einer Filmvorführung zum Thema.
Offermann zählt zu den größten deutschen Importeuren und Verarbeitern von Urwaldholz aus Afrika. Skrupellos wird hier tagtäglich Holz aus Urwaldzerstörung und Holz von Waffenschiebern gesägt, sagt Iris Menn, Waldexpertin von Greenpeace. "Den schmutzigen Geschäften deutscher Holzimporteure und Händler wie Offermann muss endlich Einhalt geboten werden. Die Politik muss starke Importkontrollen und Gesetze schaffen. Dann kann jeder belangt werden, der mit Holz aus illegalen Quellen und aus Urwaldzerstörung handelt.
Auch die EU hat das Problem erkannt: Am 21. Mai 2003 hat die EU-Kommission einen Aktionsplan vorgeschlagen, mit dem sie dem illegalen Holzeinschlag und dem Handel mit Holz aus Konfliktregionen wie z.B. in Afrika begegnen will. Aber: Der Plan ist völlig unverbindlich und damit wirkungslos. Greenpeace fordert Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) dringend auf, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, den Aktionsplan zu verschärfen. Auch für Deutschland ist ein Importgesetz unerlässlich.
Offermann und andere Importeure von Urwaldholz müssen endlich umdenken und auf Holz aus ökologisch und sozial nachhaltiger Waldwirtschaft setzen, sagt Iris Menn. Zu erkennen ist dieses Holz am Siegel des Forest Stewardship Council (FSC). Das FSC-Siegel garantiert, dass bei der Holzgewinnung keine Urwälder zerstört werden. Auch der Verbraucher kann so erkennen, ob er Holz aus Urwaldzerstörung oder nachhaltiger Waldnutzung kauft.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort die Greenpeace-Waldexpertin Iris Menn, Tel. 0171-888 00 23, und Pressesprecherin Heike Dierbach, Tel. 0171-87 81 184. Fotos von der Aktion können Sie bei der Greenpeace-Fotoredaktion anfordern: Tel. 040-30 618-376. Filmmaterial (Beta SP) erhalten Sie direkt bei TNC, Tel. 040-429 10 110. Internet: www.greenpeace.de
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