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Wal schwebt über Berlin
Greenpeace-Aktion am Fernsehturm - Morgen beginnt Walfangkonferenz

Berlin (ots)  - Greenpeace-Aktivisten ist es heute Vormittag
gelungen, von der Kuppel des 365 Meter hohen Fernsehturms am
Alexanderplatz aus einen 15 Meter langen aufblasbaren Wal an einem
Stahlseil zu hissen. Mit dem Banner "IWC: ACT NOW!" ruft Greenpeace
die Delegierten der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf,
endlich konkrete Maßnahmen zum Schutz der über 300.000 Wale zu
beschließen, die jedes Jahr in den Weltmeeren umkommen. Ein erster
Schritt zum Schutz der Wale ist die so genannte "Berlin Initiative",
über die in den ersten beiden Tagen der IWC-Konferenz abgestimmt
wird. Die von weltweit über 40 Tier- und Umweltschutzorganisationen
unterstützte Resolution will den umfassenden Schutz aller Walarten
zur zentralen Aufgabe der IWC machen. Die 55. IWC-Haupttagung findet
vom 16. bis 19. Juni in Berlin statt.
300.000 Wale und Delfine sterben jedes Jahr allein als Beifang in
Fischernetzen, weitere durch Meeresverschmutzung, Unterwasserlärm und
direkte Jagd. "Diese riesige Zahl von toten Tieren zeigt, dass sich
die IWC aller Probleme der Wale annehmen muss", sagt
Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. "Die IWC als ehemaliger Club
der Walfänger muss sich endlich zu einer Schutzorganisation wandeln.
Das gilt besonders für den Schutz der bislang kaum beachteten
Kleinwale wie Delfine und Schweinswale." Doch das Waljagd-Land Japan
und seine Verbündeten - mit japanischer Entwicklungshilfe gekaufte
Dritte-Welt-Staaten - werden voraussichtlich gegen den Schutz der
Wale stimmen.
Stattdessen wird die japanische Delegation auch dieses Jahr
beantragen, das Walfangverbot durch ihre Vorstellung eines
"Wale-Bewirtschaftungsverfahrens" zu ersetzen. Die Pläne basieren
jedoch auf unsicheren Schätzungen der Walbestände. Sie schreiben
zudem weder unabhängige Kontrollen noch Strafen für den
Piratenwalfang vor. Diese sind aber notwendig: Wissenschaftler haben
durch DNA-Analysen sogar Fleisch des streng geschützten Blauwales auf
dem japanischen Markt entdeckt. Greenpeace lehnt eine
"Bewirtschaftung" in dieser Form ab. "Es ist viel zu früh, um über
die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs zu diskutieren", sagt
Maack. "Mindestens für die nächsten 50 Jahre müssen die Gefahren für
Wale verringert und ihr Schutz garantiert werden."
Greenpeace unterstützt den sanften Walbeobachtungs-Tourismus.
"Whale-Watching" erzielt weltweit Umsätze von rund einer Milliarde
Euro. Nur wenige IWC-Staaten wie Japan, Norwegen und Russland haben
Interesse am aktivem Walfang. Durch den Stimmenkauf Japans sind
jedoch die Fronten zwischen Walfang- und Walschutzländern in der IWC
so verhärtet, dass jeder Fortschritt zum Schutz der Wale verhindert
wird. "Die Walschutzländer dürfen nicht zulassen, dass Japan sich die
Kontrolle über die IWC erkauft", fordert Maack.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel.
0171-8780 841, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706
647. Fotos von der Aktion unter 040-30618-376, Filmmaterial bei
o.p.e.r.a. unter 030-3277700 oder 0172-3243719.
Hintergrundinformationen schicken wir Ihnen gerne zu. Internet:
www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130  
presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de

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