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Eine Milliarde Euro aus Deutschland für den Schutz von Urwäldern und Meeren

Hamburg (ots)

Deutschland muss auf der am Montag beginnenden UN-
Artenschutzkonferenz (CBD) eine Milliarde Euro pro Jahr für
Schutzgebiete bereit stellen. Dies fordern heute 13
Umweltschutzorganisationen in einer gemeinsamen Resolution von der
Bundesregierung. Statt Milliarden umweltschädlicher Subventionen zum
Beispiel für Verkehrsprojekte und Landwirtschaft auszugeben, sollte
die Regierung das Geld für Schutzgebiete in Urwäldern und Meeren
verwenden. Jeder für den globalen Schutz der Arten und ihrer
Lebensräume investierte Euro brächte 100 Euro Gewinn für die
Volkswirtschaft, weil Trinkwasser und Bergwälder geschützt sowie
Hochwasser vermieden würden.
Vertreter der über 180 Vertragsstaaten verhandeln auf der 7.
Konferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt vom 9. bis 20.
Februar 2004 in Kuala Lumpur, Malaysia, über die Einrichtung eines
weltweiten Netzwerks von Schutzgebieten. Damit wollen sie das Sterben
von Arten und den Verlust von Lebensräumen bis 2010 deutlich
verringern. Zur Zeit sterben täglich bis zu 150 Tier- und
Pflanzenarten aus.
Wissenschaftler der Universität Cambridge schätzen, dass weltweit
25 Milliarden US-Dollar (20 Milliarden Euro) jährlich für den Erhalt
der bestehenden und den Aufbau neuer Schutzgebiete fehlen. Neben der
Weltbank müssen nach Ansicht der Umweltorganisationen die reichen
Länder wie USA, und Japan sowie die EU ihre Beiträge an die Globale
Umweltfazilität (GEF), stark erhöhen. Mit dem Geld der GEF werden die
CBD-Beschlüsse umgesetzt.
Federführend bei den CBD-Verhandlungen ist das
Bundesumweltministerium (BMU). Doch für die GEF ist das
Entwicklungshilfeministerium zuständig. Die 13 Umweltschutzverbände
appellieren an Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Bundeskanzler
Gerhard Schröder, ihre bisherige ablehnende Haltung aufzugeben. Mit
einer Kanzler-Initiative solle Deutschland auf der UN-Konferenz mehr
Geld für weltweite Schutzgebiete zur Verfügung stellen.
Ein Netzwerk von Schutzgebieten ist nicht nur entscheidend für den
Erhalt der Artenvielfalt. Hochwasserschutz, Bergwaldschutz,
Lawinenschutz und Trinkwasserschutz sind kostenlose Leistungen von
Naturschutzgebieten. Nach Studien des CIFOR (Center for International
Forestry Research, Indonesien) hat der Verlust an Ökosystemen auch
direkt Armut und Verelendung zur Folge. Die Bundesregierung muss
Urwald- und Meeresschutz daher als Beitrag zur Armutsbekämpfung
begreifen.
Die gemeinsame Resolution wird unterstützt von: Greenpeace,
Deutscher Naturschutzring (DNR), Naturschutzbund Deutschland (NABU),
WWF Deutschland, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
Tropenwaldstiftung OroVerde, Arbeitsgemeinschaft Regenwald und
Artenschutz (ARA), Europarc Deutschland, Gesellschaft zum Schutz der
Meeressäugetiere (GSM), Vogelschutz-Komitee (VSK), Deutscher
Alpenverein (DAV), Zoologische Gesellschaft Frankfurt, AG Wald vom
Forum Umwelt & Entwicklung.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Kaiser,
Greenpeace- Naturschutzexperte, Tel. 0171-8780 817, Christoph
Heinrich, NABU Naturschutzexperte, Tel. 0173-5966098, Nina
Griesshammer, WWF Waldexpertin, Tel. 069-791 44 194, Helmut
Röscheisen, DNR Generalsekretär, Tel. 0228-359005, und
Greenpeace-Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-344. Die
gemeinsame Resolution finden Sie unter www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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