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Greenpeace: Keine Urwald-Fenster ins Gefängnis - und drei weitere Beispiele staatlicher Urwaldzerstörung zur UN- Artenschutzkonferenz

Hamburg, Kuala Lumpur (ots)

In Deutschland werden in
öffentlichen Gebäuden vom Gefängnis bis zum Krankenhaus noch immer
tropische Urwaldhölzer eingesetzt. Zur UN-Artenschutzkonferenz (CBD)
in Kuala Lumpur/Malaysia veröffentlicht Greenpeace heute vier
Beispiele, in denen sich Deutschland mitschuldig macht an der
Zerstörung der Urwälder und dem damit verbundenen Aussterben von
Tier- und Pflanzenarten.
In Hannover protestieren 20 Greenpeace-Aktivisten heute vor der
niedersächsischen Staatskanzlei gegen die geplante Verwendung von
tropischem Urwaldholz in einem Gefängnisneubau in Rosdorf bei
Göttingen. „Niedersachsen braucht kein Holz aus Urwaldzerstörung“
heißt es auf einem Transparent. Die Aktion unterstützen Pferderücker
und Handwerker, die zusammen mit Greenpeace vor der Staatskanzlei
Fenster aus FSC-zertifiziertem Lärchenholz für die Landesregierung
anfertigen. Entgegen einer eigenen Richtlinie will das Land
Niedersachsen in die im Bau befindliche Justizvollzugsanstalt in
Rosdorf 849 Fenster aus Meranti-Holz einsetzen, das fast immer aus
indonesischen Urwäldern kommt.
„Während sich die Bundesregierung gerade auf der UN-
Artenschutzkonferenz in Malaysia für Urwald-Schutzgebiete einsetzt,
verbaut das Land Niedersachsen Fenster aus Urwaldzerstörung. Das ist
peinlich“, sagt Oliver Salge, Greenpeace-Waldexperte in Hannover.
Der Gefängnisbau ist kein Einzelfall. Auch im niedersächsischen
Wunsdorf sollen im Landeskrankenhaus noch im Februar 2004 insgesamt
300 Meranti-Fenster eingebaut werden. Im „Haus Luxemburg“ der Stadt
Baden-Baden sind 215 Quadratmeter indonesisches Bangkirai-Holz für
Bodenbeläge ausgeschrieben, deren Einbau für Mai 2004 geplant ist.
Bereits 2003 wurden in der Rheinisch-Westfälischen Technischen
Hochschule (RWTH) Aachen 104 Meranti-Fenster ausgeschrieben und
eingebaut.
„Bund und Länder müssen mit gutem Beispiel voran gehen und in der
öffentlichen Beschaffung nur Holz mit dem Öko-Siegel FSC verwenden“,
fordert Oliver Salge. Ökologisch und sozial nachhaltig produziertes
Meranti-Fensterholz ist derzeit auf dem Markt kaum erhältlich.
Deshalb sollte auf andere Hölzer ausgewichen werden.
Aktivisten auf dem Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ spüren zur
Zeit in Indonesien illegale Holzeinschläge auf. Rund 3,8 Millionen
Hektar Wald wurden im Jahr 2000 in Indonesien gefällt – eine Fläche
so groß wie die Niederlande. 2002 importierte Deutschland Holzwaren
im Wert von 294 Millionen Euro. 80 Prozent des indonesischen Holzes
wird zudem illegal geschlagen.
Delegierte aus 187 Ländern verhandeln noch bis zum 20. Februar auf
der UN-Konferenz der Konvention über Biologische Vielfalt (CBD) über
ein weltweites Netzwerk von Schutzgebieten auch in Urwäldern, durch
das bis 2010 das Artensterben deutlich verringert werden soll.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an den Waldexperten Oliver
Salge, Tel. 0171-6035531 oder Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel.
040-30618-344. An Bord der Rainbow Warrior erreichen Sie Sandra
Pfotenhauer, Sat-Tel. +873 3244 53510. Fotos: 040-30618-376,
Betamaterial bei TV News Hamburg, Tel. 0171-2104093. Internet:
www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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