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Greenpeace untersucht Kriegsgebiet um Tschornobyl auf Radioaktivität
Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) sollen überprüft werden

Tschornobyl/Ukraine (ots)

18. 7. 2022 - Nahe der AKW-Ruine Tschornobyl untersucht ein internationales Team von fünf Atom-Experten unter der Leitung von Greenpeace-Deutschland eine verlassene russische Stellung auf radioaktive Strahlung. Die Schützengräben und Unterstände hoben russische Soldaten Ende Februar während des Angriffs auf die Ukraine nahe und inmitten der stark verstrahlten Zone des "roten Waldes" westlich des havarierten AKW aus. Ungefähr 600 Soldaten waren dort im Einsatz. Die Umweltschützer wollen herausfinden, welche Folgen die russische Invasion für kontaminierte Gegenden hat. Die Recherche-Reise ist von der ukrainischen Regierung genehmigt. Erstmals seit Beginn der russischen Invasion wird nun unabhängig gemessen und die Aussage der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) überprüft. Laut IAEO habe zu keinem Zeitpunkt eine große Gefahr für Menschen und Umwelt bestanden. Stellvertretender Direktor der IAEO ist Mikhail Chudakov, ein jahrelanger Mitarbeiter des russischen Atomkonzerns Rossatom.

"Wir wollen wissen, was vor Ort geschehen ist. Die bisherigen Angaben der IAEO zu den Folgen des Krieges auf Atomanlagen sind unzureichend", sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace Deutschland, vor Ort in Tschornobyl. Die ukrainischen Behörden ermöglichen Greenpeace-Deutschland die Arbeit, um unabhängige Informationen über die Sicherheit in der Region zu erhalten. Bei der Explosion des Tschornobyl-Reaktors 1986 gingen kleinste Teilchen des Kernbrennstoffes in den betroffenen Gebieten nieder. Insgesamt wurden neun Tonnen Brennstoff pulverisiert und verteilt. "Die Europäische Kommission möchte die Atomkraft fördern und sie in ihre Taxonomie aufnehmen. Deshalb ist es wichtiger denn je, die Umweltauswirkungen der schlimmsten Atomkatastrophe der Welt zu dokumentieren und Atomkraft endlich zu beenden," sagt Breuer.

Während des russischen Aufmarsches und der Erdarbeiten in der Region warnten Experten von Greenpeace davor, dies könne zu einer verstärkten radioaktiven Belastung führen. Die IAEO gab hingegen am 28.4. Entwarnung. Die Atom-Organisation arbeitet bisher mit einem UN-Mandat für die Weiterverbreitung der Atomkraft einzutreten und ist zurückhaltend mit Kritik.

Die Ergebnisse der Recherchen wird Greenpeace Deutschland am 20.7. um 9:00 Uhr MESZ auf einer Pressekonferenz in Kyiv) auf englisch präsentieren (Zoom: https://t1p.de/dzbks).

Pressekontakt:

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thomas Breuer, Tel. +491718780820, und Pressesprecher Björn Jettka, Tel. +491718780778 (beide vor Ort). Fotos unter https://t1p.de/31enn Videomaterial unter https://t1p.de/d0zww Greenpeace verwendet die ukrainische Schreibweise für Städte und geographische Namen der Ukraine, also "Kyiv" statt "Kiew" und "Tschornobyl" statt "Tschernobyl".
Internet: www.presseportal.greenpeace.de. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.

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