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EU-Behörde schlampt bei Zulassung von Gen-Pflanzen
Greenpeace veröffentlicht neue Studie zu Sicherheitsrisiken

Hamburg (ots)

Nach einer neuen Studie von Greenpeace zu den
Gefahren von Gen- Saaten hat die europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority/EFSA) mehrfach
versagt: Bei der Prüfung gentechnisch veränderter Organismen hat sie
Hinweise auf Risiken nicht ausreichend verfolgt und Genehmigungen für
die EU auch bei unzureichender Datenlage befürwortet. Erst gestern
war publik geworden, dass genmanipulierter Mais, den die EFSA bereits
als unbedenklich bewertet hatte, in Tierversuchen deutliche Schäden
auslöste. Angesichts dieser erheblichen Mängel bei der Vorbereitung
von EU-Entscheidungen fordert Greenpeace von den EU-Agrarministern,
auf ihrer Sitzung am Montag gegen den Import einer neuen Gen-Mais-
Sorte für den europäischen Markt zu entscheiden. Auch für diesen Fall
liegen Indizien einer ungenügenden Prüfung vor.
"Die EFSA prüft schlampig. Gen-Pflanzen werden zugelassen, die
erhebliche Gefahren und technische Mängel bergen", sagt Henning
Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Offensichtlich wiegen
hier wirtschaftliche Interessen schwerer als der Schutz von Umwelt
und Verbraucher." Greenpeace fordert, dass unter diesen Bedingungen
keine neuen Gen-Pflanzen mehr zugelassen werden dürfen und die
Risiken der Pflanzen, die bereits auf dem Markt sind, neu bewertet
werden. "Würde die EFSA die derzeit vorliegenden Anträge sorgfältig
prüfen, müsste sie wohl fast allen Gen-Saaten die Zulassung
verweigern."
Die Greenpeace-Studie zeigt auf, dass Gen-Pflanzen auch dann einen
Freibrief von der Behörde erhalten, wenn Daten fehlen, Hinweise auf
technische Fehler bei der Übertragung der Gene vorliegen und sie
auffällige Veränderungen in den Inhaltsstoffen zeigen. Dies gilt auch
für den insektengiftigen Gen-Mais mit dem Kürzel MON 863, der jetzt
bei einer Untersuchung in Frankreich gravierende gesundheitliche
Auswirkungen bei Ratten auslöste. Deswegen mahnte Greenpeace in
diesem Fall schon im Jahr 2003 weitere Untersuchungen bei der EFSA
an.
"Ein Produkt, das so offensichtliche Mängel hat, darf nicht auf
den Markt gebracht werden. Die Gen-Konzerne wenden immer noch
Methoden an, bei denen ungewollte Auswirkungen die Regel sind. Die
Verfahren zur Gen-Übertragung sind völlig veraltet und die
Sicherheitsprüfungen generell unzureichend. Die alarmierenden
Rattenversuche wurden von der EFSA schön geredet", erklärt
Strodthoff.
Die EFSA hat im Jahr 2003 die Arbeit aufgenommen, um die
wissenschaftliche Bewertung des Risikos von Gen-Saaten zu bündeln und
zu verbessern. Die Stellungnahmen der EFSA bilden die Grundlage für
Entscheidungen der EU-Kommission und des EU-Ministerrates bei der
Zulassungen von Gen-Food und Gen-Saaten.
Die Agrarminister beraten am Montag in Brüssel nicht nur für oder
gegen die Importzulassung des Gen-Maises des Konzerns Syngenta. Mit
einer Entscheidung für den Gen-Mais würde auch das seit fünf Jahren
bestehende Zulassungsmoratorium für Gen-Pflanzen in der EU beendet.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Henning Strodthoff, Tel.
0171-8780 822, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-
343. Die englische Studie (7 S.) lassen wir Ihnen gerne zukommen.
Internet: www.greenpeace.de/einkaufsnetz oder
www.greenpeace.de/gentechnik.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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