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Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet
Grenzwerte für PFAS in Badegewässer deutlich überschritten

Greenpeace warnt: Meeresschaum an deutscher Nord- und Ostseeküste mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien belastet / Grenzwerte für PFAS in Badegewässer deutlich überschritten
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Hamburg (ots)

3. 2. 2025 - Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist stark mit schädlichen PFAS belastet. Messungen von Greenpeace an Sandstränden weisen hohe Konzentrationen dieser langlebigen Substanzen auf, den sogenannten "Ewigkeitschemikalien". Die Umweltschutzorganisation nahm im November und Januar neun Stichproben auf Norderney, Sylt, in Sankt Peter-Ording, Boltenhagen und Kühlungsborn. Alle Proben liegen zwischen 290-fach und 3777-fach über dem dänischen Grenzwert für Badegewässer von 40 Nanogramm pro Liter. (Studie: https://t1p.de/w3ema). Auch der ab kommendem Jahr geltende deutsche Trinkwassergrenzwert von 100 Nanogramm pro Liter für die Summe der 20 am häufigsten vorkommenden PFAS (PFAS-20) wird deutlich überschritten. Deutsche Behörden haben keine Grenzwerte für Badegewässer erlassen.

"In Dänemark und den Niederlanden warnen die Behörden vor dem Kontakt mit Meeresschaum und erklären, wie man sich nach einem Strandbesuch dekontaminiert. Deutsche Behörden testen nicht mal offiziell", sagt Julios Kontchou, Ökotoxikologe von Greenpeace. "Wie in den Nachbarländern sollten die Behörden dazu auffordern, nach dem Kontakt mit Meeresschaum die betroffenen Hautstellen mit klarem Wasser gründlich abzuwaschen."

PFAS finden sich in alltäglichen Produkten - Alternativen sind möglich

PFAS sind wasser- und fettabweisende Chemikalien. Sie werden für Sport- und Outdoorbekleidung verwendet, für Teppichböden, Lebensmittelverpackungen wie Pizzakartons und Backpapier. Für fast alle Anwendungen stehen PFAS-freie Alternativen zur Verfügung. Trotzdem will die Chemieindustrie an PFAS festhalten und lehnt bisher alle Vorschläge zu einer Regulierung auf europäischer Ebene ab. "Wir fordern die Bundesregierung auf, Menschen und Umwelt vor ungerechtfertigte Interessen der Chemiebranche zu stellen. Der Einsatz von PFAS in Gebrauchsgegenständen ist ohne Wenn und Aber zu verbieten", sagt Kontchou.

Die Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen PFAS umfasst über zehntausend Chemikalien, viele davon sind gesundheits- und umweltschädlich. Einige davon, wie PFOS und PFOA, sind zudem krebserregend, beeinflussen das Hormonsystem und schädigen die Fortpflanzung. Viele der Stoffe bleiben lange im menschlichen Körper. PFAS bauen sich nicht ab und reichern sich in der Nahrungskette an. Viele der PFAS finden sich in Flüssen, wie eine Untersuchung von Greenpeace im Rhein bestätigte. Über die Flüsse gelangen PFAS ins Meer. Dort reichern sich die Chemikalien offenbar stark im Schaum an. Eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen ist bei Kontakt nicht auszuschließen. Dies gilt insbesondere für Kinder, die am Strand mit dem Schaum spielen. Zusätzlich können Böden und Grundwasser mit PFAS kontaminiert werden. Auch Gischt in der Luft von Küstengebieten kann PFAS enthalten.

Pressekontakt:

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Julios Kontchou, Tel. 0151-10645501, jkontcho@greenpeace.org oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780778 bjettka@greenpeace.org. Die Studie zu PFAS im Rhein: https://t1p.de/t9pad Fotos und Videomaterial: https://media.greenpeace.org/collection/27MZIFJVSUHI6 Pressestelle: Telefon 040-30618-340, presse@greenpeace.de; www.greenpeace.de

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