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Patent auf indischen Weizen widerrufen
Greenpeace hatte Einspruch gegen umfassende Ansprüche Monsantos eingelegt

Hamburg (ots)

Ein Patent auf indischen Weizen mit besonderer
Backqualität der Saatgut-Firma Monsanto, ist vom Europäischen
Patentamt widerrufen worden. Das im Juni 2003 erteilte Patent EP
445929 erstreckte sich vom Saatgut der Weizensorte "Nap Hal" bis zur
"Herstellung von knusprigen, mehlhaltigen, essbaren Produkten wie
Biskuits oder ähnlichem". Die so genannte Erfindung Monsantos bestand
darin, dass sie eine traditionelle Weizensorte mit anderen Pflanzen
gekreuzt hatte. Greenpeace hatte im Januar 2004 Einspruch gegen das
Patent eingelegt. "Das ist ein wichtiger Erfolg für die Landwirte in
Indien", sagt Christoph Then von Greenpeace. "Monsanto hatte
versucht, mit diesem Patent wertvolle genetische Ressourcen in Besitz
zu nehmen, die von indischen Landwirten mit natürlichen Methoden
gezüchtet wurden. Das ist ein klarer Fall von Biopiraterie: der
Diebstahl von Jahrhunderte altem, erworbenem Wissen." Der Einspruch
von Greenpeace war von Bharat Krishak Samaj (BKS), einer großen
Bauern-Organisation Indiens, unterstützt worden. Auch der Oberste
Gerichtshof in Indien hatte die Patentvergabe verurteilt. Nachdem
Greenpeace den Fall bekannt gemacht hatte, legte auch der Dachverband
der europäischen Landwirte, COPA, Einspruch gegen das Patent ein. Mit
dem Widerruf des Patents in Europa sind allerdings nicht alle
Probleme gelöst. Es ist weiterhin in den USA, Australien, Kanada und
Japan gültig. Sollte das Patent auf Anbau und Verarbeitung des
Weizens dort angewendet werden, wäre es möglich, Lizenzgebühren nicht
nur von Bauern, sondern auch Bäckereien, Lebensmittelherstellern und
Supermärkten zu verlangen, wenn sie Kekse oder Kuchen aus
patentiertem Weizen herstellen oder verkaufen. "Konzerne versuchen
weltweit mit Patenten auf Saatgut Kontrolle über Landwirtschaft und
die Lebensmittelerzeugung zu erhalten. Diese Patente können den
Zugang zu Saatgut blockieren und gefährden so die Sicherung der
Welternährung", warnt Christoph Then.
Das Weizen-Patent von Monsanto ist nicht das erste, das Greenpeace
zu Fall bringen konnte, weil es auf Biopiraterie beruht. Vergangenes
Jahr wurde nach Einspruch der Umweltschutzorganisation ein Patent der
Firma Dupont widerrufen, das Mais aus Mexiko umfasste. Dupont hatte
durch das Patent zunächst das Recht erhalten, über die gesamte
Produktionskette von Mais mit einer besonderen Ölqualität zu
bestimmen, sowie über Futter- und Lebensmittel, die diesen Mais
enthalten. Greenpeace fordert ein generelles Verbot der Patentierung
von Saatgut und Pflanzen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then, Tel.
0171-8780 832, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.0171-8706
647. Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
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Internet: www.greenpeace.de

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