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Greenpeace e.V.

Greenpeace: Jetzt liegt es an Ihnen, Präsident Bush!
Protest vorm US-Konsulat mit halb versunkener Freiheitstatue
Nach Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls durch Russland jetzt die USA gefordert

Hamburg (ots)

Mit der heutigen Unterzeichnung des
Klimaschutzabkommens von Kyoto durch die russische Duma sieht
Greenpeace nun die USA in Pflicht genommen. Deshalb protestieren die
Umweltschützer heute vor dem amerikanischen Konsulat in Hamburg mit
einer vier Meter hohen Nachbildung der Freiheitsstatue. Die Statue
steht bis zur Brust im Wasser und symbolisiert den drohenden
Klimawandel. Auf einem Transparent fordern die Aktivisten von
US-Präsident George W. Bush: "Mach es wie Putin. Sag Ja zu Kyoto!"
"Russland hat das Kyoto-Protokoll unterzeichnet, damit kann
Klimaschutz nun endlich beginnen", so Greenpeace Klimaexperte Karsten
Smid. Durch die russische Zustimmung kann das weltweit wichtigste
Umweltabkommen Anfang 2005 in Kraft treten. Damit wird eine
völkerrechtlich verbindliche Verringerung der Treibhausgase endgültig
festgeschrieben. "Das ist realpolitisch betrachtet ein echter
Durchbruch", kommentiert Smid, "doch das alleine reicht nicht. Um die
Klimakatastrophe zu verhindern, brauchen wir noch mindestens zehn
Kyotos bis 2050. Und wir brauchen die USA als weltweit größten
Klimazerstörer mit an Bord."
Die USA verursachen mehr als ein Viertel der klimaschädlichen
Treibhausgase. Vor dem Austritt aus dem Kyoto-Protokoll hatten sich
die USA verpflichtet, ihre Emissionen bis 2012 um sieben Prozent zu
verringern, ein Ziel, an das sich heute in der US-Regierung keiner
mehr erinnern will. Im Gegenteil. Allein 2002 stiegen die Emissionen
um 16 Prozent auf 5.749 Millionen Tonnen an. "Die Serie von
Hurrikans, die über Florida und Alabama fegten und Schäden von 20
Milliarden Dollar verursachten, sollten den Amerikanern zu denken
geben. Die von amerikanischen Öl-Interessen gesteuerte US-Politik
führt direkt in die Klimakatastrophe", sagt Smid.
Kyoto ist nach Meinung des Experten zwar nicht die Rettung des
Klimas, aber immerhin ein Anfang. Das Protokoll bietet flexible
Instrumente, die Klimaschutz finanziell attraktiv machen. So
ermöglicht es z.B europäischen Unternehmen, in Russland effiziente
Kraftwerke zu bauen und sich die dadurch eingesparten Treibhausgase
im Heimatland anrechnen zu lassen. Auch der Handel mit sogenannten
"Emissionszertifikaten" ist ein solches Instrument. Durch den
Untergang der Planwirtschaft sind die Emissionen Russlands um 38
Prozent geschrumpft, das Land besitzt so das ungenutzte Recht auf den
Ausstoß von 600 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Verkauft Russland
diese Rechte z.B. an Europa oder Japan, die ihre Klimaschutzziele
nicht erreichen, würden diese Emissionsrechte Russland bei
voraussichtlichen Zertifikate-Preisen von fünf bis 20 Euro pro Tonne
zwischen drei und zwölf Milliarden Euro pro Jahr bringen.
"Dieser Handel ist für Russland ein Geldsegen, fürs Klima aber
eine Gefahr", so Smid. "Klimaschutz muss zuerst im eigenen Land
realisiert werden und nicht allein durch den Kauf russischer
Emissionsrechte", warnt Smid. "Und für Mr. Bush gilt: Wenn er nicht
will, dass Bilder aus 'The Day after Tomorrow' Wirklichkeit werden,
dann sollte er schleunigst etwas für die Verringerung der
amerikanischen Emissionen tun."
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid,
mobil unter Tel: 0171-8780 821
oder Pressesprecherin Ortrun Albert
unter Tel: 0171-8781 184.
Fotos erhalten Sie unter Tel.: 040-30618 377,
BetaSP-Material unter Tel.: 0173-608 8620.
Internet-Info: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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