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Neuer Greenpeace-Ratgeber „Essen ohne Pestizide“ -- Erste Hilfe gegen giftige Spritzmittel in Obst und Gemüse

Hamburg (ots)

Mit einem neuartigen Ratgeber zeigt das
Greenpeace-EinkaufsNetz heute in Hamburg, wie Verbraucher im
Supermarkt Obst und Gemüse auswählen können, das möglichst frei ist
von giftigen Pestizid-Rückständen. Die Broschüre im Taschenformat
führt für die 48 wichtigsten Obst- und Gemüsearten auf, aus welchen
Herkunftsländern besonders stark gespritzte Ware kommt und bei
welchen nur mit geringen Pestizidbelastungen zu rechnen ist.
„Wer Pestizide im Essen vermeiden will, muss auf das Herkunftsland
von Obst und Gemüse achten“, so Manfred Krautter, Chemieexperte von
Greenpeace. „Die Unterschiede bei den Spritzmittel-Rückständen sind
erheblich. Jetzt ist es für Verbraucher möglich, am Supermarktregal
bewusst konventionell angebaute Lebensmittel auszuwählen, die
möglichst wenig Agrargifte enthalten. Am besten schneiden aber Bio-
Obst und Bio-Gemüse ab.“
Das Greenpeace-EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation der
Umweltschützer, sammelte und bewertete für den Ratgeber zehntausende
Obst- und Gemüseuntersuchungen der deutschen Überwachungsbehörden aus
den Jahren 2002 bis 2004. Greenpeace und die amtlichen
Lebensmittelkontrolleure finden Jahr für Jahr steigende
Pestizidrückstände im Obst und Gemüse der deutschen Supermärkte. Seit
1998 verdoppelte sich der Anteil der Ware, in der die gesetzlichen
Grenzwerte für Agrargifte sogar überschritten werden, von vier auf
jetzt über acht Prozent. Selbst die EU-Kommission schließt in ihrem
Lebensmittel-Monitoringbericht 2004 Gesundheitsschäden nicht mehr
aus.
„Pestizide können Krebs auslösen, das Immunsystem schädigen oder
den Hormonhaushalt stören - viele von ihnen sind Nervengifte“, warnt
der Toxikologe Dr. Hermann Kruse von der Universität Kiel auf der
heutigen Pressekonferenz. „Die gesetzlichen Grenzwerte bieten keinen
ausreichenden Schutz für die Gesundheit der Verbraucher. Die dann
noch steigende Spritzmittelbelastung von Obst und Gemüse sowie die
zunehmenden Pestizidcocktails sind eine ernsthafte Gefahr.“
In dem neuen Ratgeber sind für Äpfel, Trauben, Paprika, Tomaten
und weitere 44 Obst- und Gemüsearten wichtige Herkunftsländer genannt
und nach einem einfachen Ampel-System bewertet. Rot bedeutet „nicht
empfehlenswert“, da im Durchschnitt in über zehn Prozent der Ware die
gesetzlichen Pestizidgrenzwerte überschritten wurden. Bei „gelb“ ist
Vorsicht geboten. „Grün“ gilt für Ware, in der bei weniger als zwei
Prozent die Höchstmengen überschritten wurden. Uneingeschränkt
empfehlenswert war nur Bio-Ware, da nur diese mit großer Gewissheit
keine Pestizidreste enthält. Insgesamt scheint in den
Mittelmeerländern am großzügigsten mit der Giftspritze umgegangen zu
werden. Obst und Gemüse aus der Türkei, Spanien oder Italien wiesen
bedenklich oft sehr hohe Rückstände auf. Deutlich besser schnitten im
Mittel Produkte aus Deutschland, den Niederlanden und einigen
südamerikanischen Ländern ab.
Den 28-seitigen Ratgeber „Essen ohne Pestizide“ gibt es kostenlos
unter www.einkaufsnetz.org oder telefonisch unter 040-30618 120.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Krautter, unter Tel. 040 – 30618 358, oder Pressesprecherin
Cornelia Deppe-Burghardt, Tel.: 040 – 30618 345. Grafiken und Fotos
erhalten Sie unter Tel.: 040 – 30618 376. Internet:
www.einkaufsnetz.org.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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