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Herbert S. Buscher (IWF) im "ZDF-Mittagsmagazin": "Bei Walter Bau nicht alle 9500 Arbeitsplätze in Gefahr"

Mainz (ots)

Der Arbeitsmarktexperte des Instituts für
Wirtschaftsforschung in Halle (IWF), Herbert S. Buscher, sieht trotz
des Insolvenzantrags des Bauunternehmens Walter Bau nicht alle 9500
Arbeitsplätze des Konzerns unmittelbar gefährdet. Das sagte er im
ZDF-Mittagsmagazin.
Zunächst müsse ein Insolvenzverwalter versuchen, die vorhandenen
Forderungen mit den Verbindlichkeiten abzudecken. "Dann wird
versucht, möglichst gewinnträchtige Teile des Unternehmens an andere
Unternehmen zu verkaufen, so dass die Schulden gedeckt werden
können." Weitere Sanierungsmaßnahmen seien daher erforderlich.
Diese könnten jedoch durchaus im Konzernbereich stattfinden, nicht in
den angegliederten Firmen.
Bei den Zahlungen an die Zulieferfirmen müsse beachtet werden, wie
viel an Vermögen noch vorhanden sei und wie viel an Schulden getilgt
werden könne. "Der Insolvenzverwalter ist gehalten, die Gläubiger
gleichmäßig zu bedienen. Das heißt, jeder muss vermutlich auf einige
seiner Forderungen verzichten. Das trifft die Kleinen natürlich
wesentlich härter, weil sie sowieso schon sehr lange auf die
Zahlungen warten müssen." Zudem könne es sein, dass einige kleinere
Bauunternehmer und Zulieferer ebenfalls Liquiditätsprobleme bekämen.
Zu dem Vorwurf des Firmenchefs Walter, besonders die Ausstände der
Deutschen Bahn seien ein Grund für die Insolvenz des Unternehmens,
erläuterte Buscher: "Man weiß, dass die Zahlungsmoral öffentlicher
Auftraggeber nicht die beste ist." Aber die Forderungen der
Deutschen Bahn würden in die Verrechnungsmasse eingebracht. Es sei
letztlich nur eine technische Frage, wann die Zahlungen der
Deutschen Bahn geleistet werden. Diese gingen dem Unternehmen nicht
verloren.

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