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Greenpeace: Filter statt Siebe! - Umweltminister Trittin will unwirksame Billig-Rußfilter fördern

Lohmar (ots)

Aus Protest gegen die falsche Förderung von
Dieselrußfiltern überreichen Greenpeace-Aktivisten
Bundesumweltminister Jürgen Trittin heute bei dessen Besuch der
Firma Emitec in Lohmar/Nordrhein-Westfalen einen löchrigen und
rauchenden Dieselrußfilter. Auf einem Transparent steht: „Herr
Trittin, keine Steuergelder für Dieselkrebs! Schlechte Filter
schützen nicht.“ Der Grund für den Protest: Nach dem
Kabinettsbeschluss von vergangener Woche können auch minderwertige
und ineffiziente Billigfilter steuerlich gefördert werden. Nur für
diese billigen Filter reicht nämlich die Höhe der Förderung, die für
die Nachrüstung bereits fahrender Autos vorgesehen ist. Greenpeace
fordert dagegen, nur hochwirksame Dieselrußfilter zu fördern und die
Nachrüstung von Gebrauchtwagen innerhalb von drei Jahren verbindlich
vorzuschreiben.
„Der Kabinettsbeschluss zu Dieselruß kann die Feinstaub-Belastung
deutscher Innenstädte und die Zahl der Dieseltoten kaum vermindern“,
sagt Günter Hubmann, Diesel-Experte von Greenpeace. „Die Förderung
bevorzugt neue Autos mit Filter. Damit subventioniert die Regierung
eher die Autoindustrie als die Feinstaubgefahr zu verringern.
Millionen von Diesel-Stinkern auf unseren Straßen brauchen echte
Filter, keine Siebe.“
Die Firma Emitec in Lohmar bietet Katalysatoren an, die laut
Studien im Labor nur 30 bis 41 Prozent des Feinstaubs aus dem Abgas
filtern können. Wenn der Katalysator sehr beladen ist, zum Beispiel
bei häufigem Stadtverkehr, kann der Wirkungsgrad sogar auf 10 Prozent
absinken. Andere Hersteller bieten dagegen echte Partikelfilter, die
auch bei starker Beladung des Filters bis zu 99 Prozent des
Feinstaubs entfernen.
Zudem kritisiert Greenpeace, dass die Nachrüstung der
Gebrauchtwagen laut Kabinettsbeschluss nur auf freiwilliger Basis
geschehen soll. „Wenn wir in deutschen Innenstädten bald wieder tief
durchatmen wollen, muss die Gebrauchtwagen-Flotte lückenlos
nachgerüstet werden“, so Hubmann.
Die meisten im Verkehr befindlichen Dieselautos stoßen bis zu 50
Milligramm Ruß pro Kilometer aus. Greenpeace fordert, den neuen EU-
Grenzwert von fünf Milligramm Ruß pro Kilometer nicht nur für
Neuwagen, sondern erst recht für Gebrauchtwagen verbindlich
vorzuschreiben. Allen Gebrauchtwagen, die ab 1. Juli 2008 noch über
fünf Milligramm Dieselruß pro Kilometer ausstoßen, muss die
Fahrerlaubnis entzogen werden. Die Nachrüstung von Gebrauchtwagen
sollte von 250 auf 1000 Euro angehoben werden. „Das Gesetz muss vom
Kopf auf die Füße gestellt werden. Als erstes muss die Nachrüstung
mit der besten Technik, mit verbindlichen Grenzwerten und mit
passender Förderung angepackt werden, und erst an zweiter Stelle
stehen die Neuwagen“, sagt Günter Hubmann.
Das Bundeskabinett hatte am vergangenen Mittwoch beschlossen,
Dieselrußfilter bei Neuwagen mit 350 Euro und die Nachrüstung bei
Gebrauchtwagen mit 250 Euro steuerlich zu fördern. Das Gesetz muss
noch im Bundestag und im Bundesrat beraten werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Günter Hubmann, Tel. 0179-
5331415, oder Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 040-30618-344.
Fotos von der Aktion erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376.
Internet: www.greenpeace.de
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