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Frankfurts Bäume in Flammen
Internationale Greenpeace-Aktion in zehn Ländern gegen die Brandrodung im Amazonas-Regenwald

Frankfurt (ots)

Die Bäume der Frankfurter Innenstadt scheinen
heute in Flammen aufzugehen. Unter dem Motto "Amazonien brennt für 
unser Essen" verkleiden 300 Greenpeace-Aktivisten 2000 Bäume mit 
Postern im Flammenmotiv. Damit protestieren sie gegen die 
fortschreitende Brandrodung des Amazonas-Regenwaldes zum Anbau von 
Sojabohnen. Die nach Europa exportierte Soja dient hier als billiges 
Futter für Masttiere wie Schweine, Rinder oder Hühner.
Die gleiche Aktion findet heute in insgesamt zehn Ländern der Erde
statt: Brasilien (Sao Paulo, Porto Alegre, Salvador), Argentinien 
(Buenos Aires), den USA (Washington), Kanada (Toronto), Australien 
(Sydney), Papua-Neuguinea (Port Moresby), sowie Ungarn (Budapest und 
Szeged), Spanien (Madrid), Niederlande (Den Haag) und Deutschland 
(Frankfurt).
"Der größte Regenwald der Erde verkommt zur Anbaufläche für 
Europas Tierfutter", sagt Waldexperte Thomas Henningsen. "Dabei ist 
der Urwald am Amazonas einer der artenreichsten Gebiete der Erde und 
unersetzlich für die Stabilität unseres Klimas. Dieses unschätzbare 
Juwel muss endlich geschützt werden." Passanten in Frankfurt können 
helfen, "die Flammen zu löschen", indem sie den brasilianischen 
Präsidenten Lula da Silva mit einer Postkarte auffordern, den 
Regenwald zu schützen.
Allein in den letzten drei Jahren seit Beginn der Regierungszeit 
von Präsident Lula da Silva wurden sieben Millionen Hektar Wald 
niedergebrannt. Seither ist Brasilien nicht nur auf den weltweit 
ersten Platz der Sojaexporteure vorgedrungen, sondern hat auch Platz 
4 in der Liste der Klimazerstörer erreicht. Mehr als die Hälfte des 
brasilianischen Treibhausgas-Ausstoßes geht auf die Entwaldung 
zurück, vor allem im Amazonas-Regenwald.
Die US-Agrarfirmen Cargill, Bunge und Archer Daniels Midland (ADM)
kontrollieren zusammen 60 Prozent der brasilianischen Soja-Produktion
und mehr als drei Viertel der Soja verarbeitenden Industrie in 
Europa. Cargill fördert dazu die Ausweitung des Soja-Anbaus im 
Regenwald durch Kredite, landwirtschaftliche Maschinen und Logistik. 
Der Konzern bezieht die Soja auch von Farmern, die den Urwald 
zerstören sowie in illegale Landnahme und Sklaverei verwickelt sind. 
In Europa verfüttern wir diese Soja an Schweine, Rinder, Milchkühe 
und Legehennen. Deren Produkte - Fleisch, Milch und Eier - landen in 
Supermärkten und Fast Food Ketten.
"Die europäische Lebensmittelindustrie sollte Soja aus dem 
Amazonas-Regenwald grundsätzlich ablehnen", sagt Thomas Henningsen. 
Greenpeace setzt sich dafür ein, dass Soja zum einen gentechnikfrei 
ist und zum anderen für den Anbau kein Regenwald zerstört wird.
Von der brasilianischen Regierung fordert Greenpeace, den 
Regenwald endlich effektiv zu schützen. Dazu müssen sowohl der 
Holzeinschlag als auch die Rodung für den Sojaanbau unverzüglich 
gestoppt werden. Dieses Moratorium sollte so lange bestehen bleiben, 
bis die brasilianische Regierung Schutzgebiete bestimmt und 
eingerichtet sind.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thomas Henningsen, Tel. 
0171-8780833, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 
0171-8780840 (beide in Frankfurt). Fotos der "brennenden Bäume" in 
Frankfurt sind erhältlich. Report "Eating up the Amazon" (62 S.) und 
deutsche Kurzfassung (4 S.): www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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