Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

SPD-Politik 2006: Bildung streichen, Konzerne beschenken
Greenpeace-Protest in Wolfsburg gegen Milliardengeschenke an Energiekonzerne

Wolfsburg (ots)

Vier Greenpeace-Aktivisten haben sich am
Samstagmorgen mit einem fünfzehn mal neun Meter großen Banner vom 
Gebäude des SPD-Landesparteitags zur Zukunft der Bildung in Wolfsburg
abgeseilt. "SPD-Politik 2006: Kein Geld für Bildung - Aber 10 
Milliarden Euro für RWE, Vattenfall und Co." ist auf dem Banner zu 
lesen. Über den Eingängen zum Tagungsgebäude haben sich zusätzlich 
einige der 50 Greenpeace-Aktivisten mit Transparenten postiert. Die 
Umweltorganisation protestiert unter dem Motto "Genossen, spart Euch 
das" gegen die soziale Ungerechtigkeit in der Behandlung von Bürgern 
und Energiekonzernen.
"An allen Ecken und Enden wird gestrichen. Im Bildungsbereich 
fehlen Millionen zur Sanierung der Schulen, Unterricht fällt aus und 
an den Hochschulen muss an hochwertiger Ausbildung gespart werden. 
Die Energiekonzerne dagegen bekommen durch die Emissionszertifikate 
Steuergeschenke in Milliardenhöhe", erklärt Karsten Smid, 
Energieexperte von Greenpeace. Mit Emissionszertifikaten erhalten 
Energiekonzerne Verschmutzungsrechte, weil sie etwa bei der 
Verstromung von Kohle Treibhausgase in die Luft blasen. Bislang will 
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Rechte kostenlos an die
Energieriesen abgeben.
Bei einem Zertifikatepreis von 20 Euro pro Tonne des Klimagases 
Kohlendioxid ist das ein Geschenk von insgesamt zehn Milliarden Euro.
Obendrein haben die Energieversorger den Wert der geschenkten 
Zertifikate auf die Stromkosten aufgeschlagen. So hat die 
Energiewirtschaft im letzten Jahr ungerechtfertigt Milliardenprofite 
zu Lasten der Stromkunden erzielt.
Im Jahr 2007 steht die größte Steuererhöhung in der Geschichte der
Bundesrepublik an, ohne die der Staat angeblich nicht mehr 
handlungsfähig ist. Auch ein Gutachten der parteinahen 
Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2005 sieht fehlende 
Bildungsinvestitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro pro Jahr. Für 
die vorschulische Erziehung fehlen 3,3 Milliarden Euro, in den 
Schulen eine Milliarde Euro und bei den Hochschulen 7,4 Milliarden 
Euro.
Greenpeace appelliert an die soziale Verantwortung der 
Sozialdemokraten und fordert von ihnen bei der Bundes-SPD 
durchzusetzen, dass die Zertifikate an die Energiekonzerne 
versteigert werden. Nach geltendem EU-Recht ist es möglich, zehn 
Prozent der auszugebenden Zertifikate im nächsten Handelszeitraum 
2008 bis 2012 zu versteigern. Zwar würden 90 Prozent der Zertifikate 
immer noch verschenkt. Trotzdem wäre die Versteigerung nach 
Greenpeace-Meinung ein erster Schritt. Energiekonzerne zahlten dann 
endlich für ihre Klimazerstörung und der Staat bekäme einen 
finanziellen Spielraum für dringend notwendige Investitionen in 
soziale Einrichtungen, Bildung und Klimaschutz. Die Versteigerung 
wird auch von SPD-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) befürwortet. 
Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich am 21. Juni im 
Kabinett in Berlin.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid vor Ort in Wolfsburg,
mobil   unter Tel. 0171-8780 821
oder Pressesprecherin Svenja Koch, mobil  unter Tel. 0171 8780 828. 
Dort erhalten Sie auch Fotos.
TV-Material bekommen Sie unter Tel.: 0172 3243719.
Die Pressestelle des SPD-Landesverbandes Niedersachsen erreichen Sie 
in der Woche unter Tel: 0511 1674 222.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.