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Greenpeace warnt: USA unterwandern Atomwaffensperrvertrag / Protest auf der Marienkirche im Vorfeld des Bush-Besuchs in Stralsund

Stralsund (ots)

12. 7. 2006 - Im Vorfeld des Besuchs des
amerikanischen Präsidenten Georg W. Bush  haben heute morgen fünf 
Greenpeace-Aktivisten die Marienkirche in Stralsund erklettert und 
ein Banner mit der Aufschrift: "No nukes, No war, No Bush" gehängt. 
Die Umweltschützer protestieren damit gegen die aggressive 
Kriegspolitik der USA und die systematische Unterhöhlung des 
Atomwaffensperrvertrages.
"Mit ihrer Politik gefährden die USA das empfindliche 
Gleichgewicht der Kräfte dieser Welt", argumentiert Thomas Breuer, 
Atomexperte von Greenpeace. "Angela Merkel hat die Möglichkeiten und 
die Pflicht, darauf Einfluss zu nehmen. Wenn George W. Bush morgen 
zum Freundschaftsbesuch vorbei kommt, sollte sie den Präsidenten 
auffordern, sich für die weltweite Abrüstung von Atomwaffen 
einzusetzen."
Jüngstes Beispiel ist die Umgehung des Atomsperrvertrages durch 
die USA, um Indien Atomtechnologie liefern zu können. Indien ist 
einer der wenigen Staaten, die den Atomwaffensperrvertrag ("Non 
Proliferation Treaty" NPT) nicht unterschrieben haben. Staaten, die 
Atomtechnologie herstellen, haben sich als so genannte "Nuclear 
Supplier Group" (NSG) die Selbstverpflichtung auferlegt, an Staaten, 
die den NPT nicht unterschrieben haben, bestimmte Atomtechnologie 
nicht zu liefern. Die Bush Regierung will nun diese 
Selbstverpflichtung ändern, damit sie Atomtechnologie an Indien 
liefern kann. "Zukünftig soll Atomtechnologie nach 
US-Regierungs-Gnaden verteilt werden. Was dem Iran verweigert wird, 
soll Indien nachgeworfen werden", sagt Breuer.
Damit die USA Atomtechnologie an Indien liefern können, müssen die
internationalen Richtlinien der NSG verändert werden. Jedes 
Mitgliedsland, auch Deutschland, kann den Handel verhindern, indem es
seine Zustimmung verweigert. "Frau Merkel muss sich nun entscheiden, 
ob sie die Bush-Regierung bei Ihrer Weiterverbreitung von 
Atomtechnologie unterstützt, oder ob sie im Sinne der atomaren 
Abrüstung dem Deal einen Riegel vorschiebt", so Breuer.
Greenpeace fordert die weltweite Abrüstung von Atomwaffen, die 
Ächtung des Krieges als Mittel der Politik und den Ausstieg aus der 
Atomkraft. Denn wer Atomindustrie besitzt, ist prinzipiell in der 
Lage, auch Atombomben zu bauen.
Auch die aggressive Kriegspolitik der Amerikaner führt nach 
Meinung der Umweltschützer zu einer Destabilisierung der 
Sicherheitslage in der Welt. Die USA führen Krieg im Irak und drohen 
dem Iran gerade wieder mit einem neuen Krieg. "Krieg ist kein Weg zur
Lösung von Konflikten. Mit seiner Politik trägt die US-Regierung zur 
weltweiten militärischen Aufrüstung bei", warnt Breuer. "Wer Wind sät
wird Sturm ernten. Diese biblische Weisheit sollte sich Bush einmal 
durch den Kopf gehen lassen und endlich den Einfluss, den die USA 
genießen, zur weltweiten Abrüstung einsetzen."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort
Thomas Breuer unter Tel. 0171 / 87 80 820 oder
Pressesprecherin Ortrun Albert unter Tel.: 0171 / 87 81184.
Fotos erhalten Sie unter Tel: 040 / 30618-376,
BetaSP-Material unter 0172 / 32 43 719.
Internet: www.greenpeace.de.

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