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Pressemitteilung von BUND, DJV und NABU: Wildtierkorridore jetzt! Sperrfrist: 21. Februar, 13.30 Uhr

Berlin (ots)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der
Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) und der Naturschutzbund Deutschland
(NABU) haben heute auf einer gemeinsamen Tagung in Berlin praxisnahe 
Pläne für die Vernetzung von Wildtierlebensräumen vorgestellt. Im 
Fokus: die Überwindung der Barriere Straße. "Wirkungsvolle Konzepte 
liegen vor. Was wir jetzt brauchen, ist ein bundesweiter Umsetzungs- 
und Finanzierungsplan für den großräumigen Biotopverbund. 
Gleichzeitig müssen weitere Zerschneidungen verhindert werden", 
erklärten der BUND-Vorsitzende Professor Hubert Weiger sowie die 
Verbandspräsidenten Jochen Borchert (DJV) und Olaf Tschimpke (NABU). 
Um diese Herkulesaufgabe zu stemmen, müssten Verkehrs- und 
Umweltministerien auf Bundes- und Landesebene gemeinsam anpacken - 
ohne weiteren Aufschub.
Nach Ansicht der drei Naturschutzverbände sind Wildtierkorridore 
und richtig platzierte Querungshilfen in der zersiedelten 
Kulturlandschaft Deutschlands überlebenswichtig für Tiere mit großem 
Flächenanspruch. Dazu gehören bedrohte Arten wie Luchs und Wildkatze 
ebenso wie der Hirsch, die größte heimische Wildart. Das dichte 
Verkehrsnetz begrenzt ihre Mobilität und behindert eine natürliche 
Wanderung - auch über Ländergrenzen hinweg.
"Wir fordern  - in einem ersten Schritt - bis 2020 jährlich 15 
Grünbrücken zu errichten. Die Stellen, wo solche Bauwerke am 
notwendigsten sind, haben wir in unserem Bundeswildwegeplan benannt",
so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein deutliches Signal für die 
fortschreitende Zerschneidung von Landschaften ist laut DJV die 
steigende Zahl von Wildunfällen. "Es muss uns gelingen, diesen Trend 
umzukehren", betonte DJV-Päsident Jochen Borchert. Die Zahl der 
Verkehrsunfälle mit Wild müsse jährlich um fünf Prozent verringert 
werden. "Es gilt, die fortschreitende Isolation von Lebensräumen 
aufzubrechen", forderte Borchert weiter. Beim Aus- und Neubau von 
Verkehrswegen sollten deshalb wirkungsvolle Vermeidungs- und 
Kompensationsmaßnahmen vorgesehen werden. "Für einen großräumigen 
Biotopverbund bedarf es neben Querungshilfen grüner Verbundachsen aus
Büschen und Bäumen. Der BUND hat dafür den Verantwortlichen in 
Politik und Behörden ein Korridornetz von 20.000 Kilometer 
Gesamtlänge vorgestellt. Nur so kann die Zerschneidung von 
Lebensräumen überwunden werden", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger.
In den Niederlanden, Österreich und der Schweiz wurde bereits 
erfolgreich begonnen, Lebensräume wieder zu vernetzen. Dies müsse 
auch zeitnah in Deutschland geschehen, so das Fazit der drei Verbände
anlässlich der gemeinsamen Tagung von BUND, DJV, NABU und der Dr. 
Joachim und Hanna Schmidt Stiftung "Verbinden, was zusammengehört - 
Wege aus der Zerschneidung von Lebensräumen", die auch durch das 
Bundesamt für Naturschutz unterstützt wurde.
Zusätzliche Brisanz bekommt das Thema Biotopvernetzung durch den 
Klimawandel: Wenn sich die Klimazonen verschieben, werden viele 
Tierarten in kühlere nordöstliche Gebiete wandern müssen. Dann sind 
sie besonders darauf angewiesen, sich ungehindert bewegen zu können.
Ansprechpartner:
BUND: Dr. Heidrun Heidecke, Tel.: 030-275 86 495
E-Mail:  Heidrun.Heidecke@bund.net
DJV: Dr. Armin Winter, Tel: 0228-949 06 31
E-Mail:  a.winter@jagdschutzverband.de
NABU: Magnus Herrmann, Tel.: 030-28 49 84 16 18
E-Mail:  Magnus.Herrmann@NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch
NABU-Pressesprecherin
Telefon: 030-284984-1510

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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