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NABU fordert Stopp des Todes auf Raten: Jedes zweite Wirbeltier gefährdet

Berlin (ots)

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Roten
Liste der gefährdeten Wirbeltierarten durch das Bundesamt für 
Naturschutz hat der NABU die neue Bundesregierung zu entschlossenem 
Handeln gegen das Artensterben aufgefordert. "Die Roten Listen sind 
der wichtigste Indikator für den Zustand der Arten in Deutschland. 
Fast die Hälfte unserer Wirbeltierarten sind in ihrer Existenz 
bedroht und bedürfen daher unmittelbarer Hilfe", sagte 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Die Roten Listen beschreiben die Gefährdungssituation der Tier-, 
Pflanzen- und Pilzarten in unserem Land. Sie werden alle zehn Jahre 
unter Federführung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zusammen mit
zahlreichen ehrenamtlichen Expertinnen und Experten erarbeitet. Auch 
viele Ehrenamtliche im NABU haben als Experten die Roten Listen durch
zahlreiche Daten unterstützt.
"Die kurzfristigen Trends der Roten Liste zeigen, dass effektiver 
Natur- und Artenschutz dort erfolgreich ist, wo er unmittelbar wirken
kann. Seehund, Wolf und Fischotter wären ohne konsequenten 
rechtlichen Schutz vor Verfolgung und ohne den Einsatz des 
Artenschutzes heute ausgestorben. Der Schutz von Arten muss daher 
verstärkt und finanziell solide ausgestattet werden, damit aus den 
Einzelfällen ein Trend und der weiter drohende Artenverlust 
verhindert wird", betonte NABU-Artenschutzexperte Magnus Herrmann.
Um den Artenverlust zu stoppen, müssen vor allem die 
Gefährdungsursachen stärker bekämpft werden wie zum Beispiel die 
Vernichtung wertvoller Lebensräume durch den Umbruch von Grünland zu 
Äckern. Auch die mangelhafte Betreuung und Pflege bestehender 
Schutzgebiete trägt bis heute dazu bei, dass vermutlich das Ziel der 
EU-Staats- und Regierungschefs, das  Artensterben bis 2010 zu 
stoppen, zudem sich auch die Bundeskanzlerin verpflichtet hat, nicht 
erreicht wird.
Trotz strengen gesetzlichen Schutzes werden Arten wie Feldhamster,
Kampfläufer und Kiebitz verschwinden, wenn der Naturschutz nicht 
konsequent verstärkt wird. Landnutzer und Eigentümer müssen bei 
dieser Aufgabe eingebunden und unterstützt werden, insbesondere die 
Landwirtschaft muss sich zu ihrer besonderen Verantwortung für die in
der Kulturlandschaft lebenden Pflanzen und Tiere bekennen. Zudem 
müssen besonders artenreiche Lebensräume wie die Flussauen gesichert 
werden. Hier liegt noch Potential, wie auch der jetzt veröffentlichte
Zustandsbericht der deutschen Auen vor Augen führt.
"Union und FDP müssen jetzt handeln und die Chance nutzen, den Tod
auf Raten selbst ehemals häufiger Arten zu verhindern. Wer die 
Bewahrung der Schöpfung und den Erhalt der Biologischen Vielfalt 
ernst nimmt, muss jetzt aktiv werden. Wir brauchen ein finanziell gut
ausgestattetes Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das Arten und 
Lebensräume erhält und damit die Biodiversitätskrise bewältigen 
kann", so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.
Die Zeit läuft ab. Noch 451 Tage haben die europäischen Staaten, 
um das von ihnen gesetzte Ziel zu erreichen, das Artensterben in 
Europa bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die NABU-Artenschutzuhr mit 
Countdown ist zu finden unter 
www.nabu.de/themen/artenschutz/aktivfuerartenvielfalt/11198.html
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, Referent für Natur- und Artenschutz,
030-284984-1618, mobil 0172-9422694, Email: Magnus.Herrmann@NABU.de
Dr. Markus Nipkow, Referent für Vogelschutz und Ornithologie
030-284284- 1620 Email:
Markus.Nipkow@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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