NABU bedauert Einigung über ostdeutsche Naturschutzflächen
Berlin (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat das Ergebnis der Einigung zwischen Bundesumwelt und - finanzministerium sowie den Fraktionschefs von SPD und Grünen zur Zukunft der bundeseigenen Naturschutzflächen in den neuen Bundesländern kritisiert. Demnach sollen zwar 50.000 Hektar kostenlos an die Länder abgegeben werden, die anderen 50.000 Hektar werden ihnen mit Halbjahresfrist jedoch zum vollen Verkehrswert angeboten. "Damit ist die Hälfte des Nationalen Naturerbes in den neuen Bundesländern verloren", sagte Leif Miller, Leiter der NABU-Bundesvertretung Berlin. Weder die Bundesländer noch die Umweltverbände könnten innerhalb so kurzer Zeit das erforderliche Geld aufbringen. Der NABU hatte vor kurzem noch ein Privatisierungsmoratorium von 20 Jahren für solche Flächen vorgeschlagen, die nicht kostenlos übertragen werden sollen.
Während sich die Grünen der NABU-Forderung nach einer Sicherung von 100.000 Hektar für den Naturschutz angeschlossen hätten, entzögen sich SPD und Finanzministerium konsequent ihrer Verantwortung für das Nationale Naturerbe: "Insbesondere Finanzminister Eichel hat sich mit Zähnen und Klauen gegen den Inhalt des Koalitionsvertrages gewehrt", so Miller. Somit würden 50.000 Hektar wertvollster Naturschutzflächen zur Privatisierung freigegeben. Die kostenlose Abgabe der halben Flächenkulisse sei zwar ein kleiner Erfolg für die Naturschutzverbände, der allerdings durch das Gesamtergebnis mehr als getrübt werde.
Miller appellierte an die neuen Bundesländer, jetzt alle Hebel zur Sicherung einer möglichst großen und ökologisch wertvollen Flächenkulisse in Bewegung zu setzen. "Nicht nur der Bund, auch die Länder, die Verbände, wir alle haben die Pflicht zur Sicherung unvergleichbarer Naturlandschaften."
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