NABU fordert Investitionsoffensive für ökologische Verkehrswende
Leipzig (ots)
- Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung zu einer raschen und umfassenden Investitionsoffensive für eine ökologische Verkehrswende aufgefordert. "In Sachen Klimaschutz bleibt der Verkehr das größte Sorgenkind", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth auf der NABU-Bundesvertreterversammlung in Leipzig. Die angekündigten zusätzlichen Mittel für die Bahn - vorgesehen sind bislang über drei Jahre jeweils zwei Milliarden Mark aus den UMTS-Erlösen - reichten bei weitem nicht aus. Alleine für die Sanierung des maroden Schienennetzes seien über einen langen Zeitraum Investitionen von deutlich mehr als 10 Milliarden Mark im Jahr notwendig. Außerdem müsse das Netz der Bahn stärker als bislang für andere Anbieter geöffnet werden. "Mehr Wettbewerb bringt bessere Leistungen -- das gilt auch für die Bahn", so der NABU-Präsident.
Von SPD-Generalsekretär Franz Müntefering, Gastredner auf der NABU-Bundestagung, forderte Flasbarth eine tragendere Rolle der SPD in der Umweltpolitik ein, gerade auch gegenüber der Bundesregierung. "Tempo und Qualität der Umweltpolitik müssen in der zweiten Halbzeit dieser Wahlperiode noch zulegen", betonte Flasbarth. So sei etwa die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes längst überfällig. Der unverminderte Flächenverbrauch sowie die immer länger werdenden Roten Listen belegten den dringenden Handlungsbedarf, so der NABU-Präsident. Als ebenso wichtige Aufgabe für Bund und Länder bezeichnete Flasbarth die endgültige Sicherung der ostdeutschen Naturschutzgebiete: "Die Verantwortung für unser nationales Naturerbe darf nicht kleinlichem Krämergeist geopfert werden."
Auch in der Agrarpolitik habe die rot-grüne Bundesregierung nach Auffassung des NABU ihren Ankündigungen bislang zu wenig Taten folgen lassen. Vor allem der ökologische Landbau friste nach wie vor eine traurige Nischenexistenz, so NABU-Vizepräsident Michael Succow: "Wir erwarten klare politische Zielvorgaben, nach denen die ökologische Landwirtschaft in den nächsten fünf Jahren Marktanteile von mindestens 10 Prozent erreichen kann." Wichtige Maßnahmen dazu seien die Erarbeitung einer nationalen Gesetzesgrundlage, eine höhere finanzielle Förderung der Regionalvermarktung sowie eine umfassende Marketing- und Imagekampagne für den Ökologischen Landbau.
Für Rückfragen: Bernd Pieper, NABU-Pressesprecher, 0172-5429294.
Originaltext vom NABU Bonn
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