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NABU

NABU sieht in Atomkonsens nur einen kleinen Schritt zum Ausstieg

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU sieht in der heutigen
Unterzeichnung des Atomkonsenses nur einen kleinen Schritt in
Richtung Atomausstieg. "Es ist längst nichts besiegelt und die
Gefahren durch Atomkraftwerke, Transporte und Atommüll sind jetzt um
nichts geringer als vor dem Konsens", sagte NABU-Präsident Jochen
Flasbarth. Nach Auffassung des NABU seien viel zu langen
Restlaufzeiten der Reaktoren vereinbart worden.
Der NABU wisse durchaus zu würdigen, dass die Bundesregierung sich
mit den Stromkonzernen auf ein Auslaufen der Atomenergie verständigt
habe, doch sei der Preis dafür sehr hoch gewesen. "Die Zeit wäre
jetzt reif dafür, den Atomstrom endlich, mit seinen wahren Kosten zu
belasten und damit die andauernde Subventionierung der gefährlichsten
aller Stromerzeugungen zu beenden. Gerade diesen Weg, der das Ende
der Atomenergie enorm beschleunigen würde, hat sich die
Bundesregierung mit dem Konsens jedoch weitgehend versperrt", so
Flasbarth. Der NABU sieht hier wichtigen Korrekturbedarf für die
nächste Legislaturperiode. In diesem Zusammenhang sei für den NABU
auch inakzeptabel, dass sich die Stromkonzerne durch ein
Solidaritätsmodell vor der vereinbarten Erhöhung der
Versicherungssumme faktisch drückten. Damit handelten sie nach dem
Prinzip "es wird schon nichts passieren" und seien auf einen
Katastrophenfall nicht wirklich vorbereitet.
Dass eine Bundesregierung eine Laufzeitbegrenzung überhaupt zu
Stande gebracht habe, bezeichnete Flasbarth als wesentlichen Erfolg
der Umweltbewegung: "Unser langes Engagement gegen die unerträglichen
Gefahren der Atomenergie trägt jetzt die ersten, wenn auch noch sehr
kleinen Früchte." Doch sei es noch ein langer und steiniger Weg, bis
das Atomzeitalter tatsächlich beendet sein werde. Dies zeigten auch
jüngste Äußerungen der Atomlobby, die jetzt schon auf einen
Regierungswechsel und eine Renaissance der Atomenergie spekulierten.
Damit sei klar, dass der NABU mit seiner Arbeit nicht nachlassen
dürfe. Flasbarth: "Erst wenn der letzte Reaktor tatsächlich
stillgelegt ist, sind die Gefahren eingegrenzt. Es gibt also für uns
bis auf weiteres keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen."
Für Rückfragen:
Dr. Frank Musiol, NABU-Energieexperte, Tel.: 0228-4036-164

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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