NABU fordert nachhaltige Entwicklung von Dörfern und Städten
Bonn/Erfurt (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat zum Start seiner Kampagne "Nachbar Natur" ein Umsteuern bei der Entwicklung von Dörfern und Städten in Deutschland gefordert. "Wir brauchen keine neuen Wohnsiedlungen oder Industriegebiete auf bislang unerschlossenen Flächen, sondern die konsequente Nutzung bereits bestehender Areale", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth in Erfurt während einer NABU-Fachtagung zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Angesichts des täglichen Flächenverbrauchs von knapp 130 Hektar sowie der immer länger werdenden Roten Listen bedrohter Tier- und Pflanzenarten sei die Konzentration auf die Innenentwicklung von Städten und Dörfern dringend geboten, so Flasbarth: "Spätestens im Jahr 2010 muss die Neuversiegelung von Flächen beendet sein."
Als zentrales Instrument für eine zukunftsfähige Siedlungsentwicklung bezeichnete Flasbarth die Steuer- und Finanzpolitik. "Mit der Umgestaltung der Grundsteuer und der zusätzlichen Einführung einer Abgabe auf die Neuversiegelung von Flächen kann dem Flächenverbrauch wirksam begegnet werden." Auch die Entfernungspauschale für PKW-Nutzer fördere die Zersiedelung und gehöre nach Auffassung des NABU gestrichen. Flasbarth forderte darüber hinaus erweiterteren Handlungsspielraum für die Regionalplanung: "Es ist absurd, dass heute mittlerweile jedes zweite Dörflein sein eigenes Gewerbegebiet ausweist."
Die "Stadt der kurzen Wege" mit einer sinnvollen Verflechtung von Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit sei für den NABU das Leitbild für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Doch auch jeder Einzelne könne seinen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft vor der eigenen Haustüre leisten, so der NABU-Präsident: "Es muss nicht immer ein Neubau sein - auch der Umzug in eine bereits bewohnte Wohnung oder ein altes Haus mit einem naturnahen Garten können zu einem deutlichen Plus an Lebensqualität beitragen."
Mit den Aktionen "Traumgarten" und "NABU-Baupreis" können sich Interessierte aktiv an der NABU-Kampagne "Nachbar Natur" beteiligen. Ausführliche Informationen hierzu bei Brigitte Kempkens, Tel. 0228-4036-170.
Im Internet zu finden unter http://www.NABU.de oder www.Nachbar-Natur.de
Für Rückfragen: NABU-Pressestelle, Tel. 0228-4036-141, mobil 0172-5970749
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